Die jüngste Aufwärtsbewegung der Weizenterminnotierungen an der Matif ist durch den aktuellen Bericht des Internationalen Getreiderats (IGC) nur kurzzeitig unterbrochen worden. Unter dem Strich legten die betreffenden Kurse in Paris zuletzt zu: Gegen 13.20 Uhr wurde der Dezemberkontrakt für Weizen Nummer 2 dort heute für 173,75 Euro/t gehandelt, was im Vergleich zum Abrechnungskurs am Freitag der Vorwoche ein Plus von fast 4 % bedeutete.
Besser als zuvor erwartete Druschergebnisse in der Europäischen Union sowie in Russland, der Ukraine und China haben den IGC veranlasst, seine Schätzung für die globale Weizenproduktion 2015/16 nochmals anzuheben. Aktuell veranschlagen die Londoner Marktexperten das Aufkommen auf die Rekordmenge von 727,1 Mio t und damit um 6,8 Mio t höher als im August. Das Vorjahresergebnis würde demnach um 6,7 Mio t oder 0,9 % übertroffen. Dagegen wird der weltweite Weizenverbrauch gemäß der jetzigen Prognose des Getreiderats um 12 Mio t beziehungsweise 1,7 % steigen, allerdings mit voraussichtlich 719 Mio t spürbar unter der Produktionsmenge bleiben.
Entsprechend rechnet der IGC mit einem weiteren Anstieg der globalen Weizenbestände; diese sollen sich Ende 2015/16 auf 211 Mio t belaufen, womit die Menge zu Beginn des laufenden Wirtschaftsjahres um etwa 9 Mio t oder gut 4 % übertroffen würde. Es wäre das dritte Jahr in Folge, in dem die Lagermengen unter dem Strich aufgestockt würden. Für die wichtigsten Weizenexporteure, nämlich Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, die Ukraine und die USA sagen die Londoner Marktexperten dabei eine Zunahme der Weizenbestände um mehr als 9 % auf 71 Mio t voraus. AgE
(28.09.2015)