Abgabe auf Pflanzenschutzmittel ginge zu Lasten der Eigenversorgung

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Die Diskussion um die Einführung einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel hält an. Eine deutsche Sondersteuer auf Pflanzenschutzmittel werde die Kosten für alle landwirtschaftlichen Betriebe erhöhen, „egal ob sie konventionell oder ökologisch produzieren“, warnte heute der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Agrar (IVA), Volker Koch-Achelpöhler.
Seiner Auffassung nach würde eine solche Steuer zu mehr Bürokratie führen und die Produktivität der hiesigen Landwirtschaft verschlechtern. „Ein Blick nach Dänemark zeigt, wie Dirigismus und nicht zu Ende gedachte Steuerexperimente die Eigenversorgung mit hochwertigen Agrarrohstoffen beschädigt haben“, erklärte der IVA-Hauptgeschäftsführer. Wer Pflanzenschutz nachhaltig gestalten wolle, brauche stattdessen „Innovationen, verbesserte Produkte, neue Technologien und sachkundige Anwender“.
Koch-Achelpöhler appellierte an den schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, der die aktuelle Debatte losgetreten hat, sich über die Konsequenzen seines Vorschlags klar zu werden, „statt nur in die Mottenkiste grüner Agrarpolitik zu greifen und neue Verbote oder Steuern hervorzuzaubern.“
Auch der Zentralverband Gartenbau (ZVG) sprach sich mit Nachdruck gegen Steuern und Abgaben auf Pflanzenschutzmittel aus. „Der Gartenbau ist mit seinen vielfältigen Kulturen auf geeignete und sichere Pflanzenschutzmittel angewiesen“, betonte Verbandspräsident Jürgen Mertz. Der ZVG setze auf den Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP), der auf eine Verminderung der Risiken durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln abziele. Demgegenüber seien Forderungen nach einer reinen Mengenreduzierung „von gestern“. Mertz: „Im Gartenbau wird kein unnötiger Pflanzenschutz betrieben.“ AgE (06.10.2015)
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