Pflanzenschutzmittel-Abgabe

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Auf dem Weg ins Abseits und zu illegalen Importen
Berlin, 05.10.2015. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) lehnt eine zusätzliche Abgabe auf Pflanzenschutzmittel entschieden ab. Generalsekretär Dr. Henning Ehlers: "Die von Schleswig-Holsteins Minister Habeck heute angekündigte Pflanzenschutzmittelsteuer lenkt die deutsche Agrarwirtschaft ins Abseits. Die Steuer verteuert die landwirtschaftliche Produktion und schafft Anreize für illegale Importe von Pflanzschutzmitteln. Das gefährdet zudem die Qualität pflanzlicher Erzeugnisse und wirft die Branche im EU- und internationalen Wettbewerb zurück."
Der DRV betont, dass die deutschen Landwirte sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmitteln umgehen. Sie sind sachkundig und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil, die auch von genossenschaftlichen Unternehmen angeboten werden. Nach Erhebungen des Julius Kühn-Instituts (JKI) wird die gute fachliche Praxis beim Pflanzenschutzmitteleinsatz hierzulande nur selten verletzt.
Eine zusätzliche Abgabe in der diskutierten Höhe von 50 bis 300 Prozent auf den Verkaufspreis würde die sogenannte wirtschaftliche Schadschwelle erhöhen. Dennoch müsste der Großteil der Behandlungen weiterhin durchgeführt werden. Das ist erforderlich, um die erzeugten Lebensmittel genusstauglich zu halten. In diesem Zusammenhang verweist der DRV auf die schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen von Fusarienpilzen im Getreide. Eine auf Deutschland beschränkte Abgabe würde zudem den illegalen Handel mit Pflanzenschutzmitteln forcieren. Bereits heute kann der Bezug im Internet kaum noch kontrolliert werden. (07.10.2015)
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