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Die europäischen Agrarminister wollen sich dafür einsetzen, dass die Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaft als CO2-Senken beim nächsten Klimagipfel der Vereinten Nationen (UN) vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris ausreichend berücksichtigt werden. Das ist das Ergebnis einer Aussprache beim gestrigen EU-Agrarrat in Luxemburg. In einem Hintergrunddokument der luxemburgischen Ratspräsidentschaft wird dem Agrarsektor eine Schlüsselrolle zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes und der Abmilderung des Klimawandels zugewiesen, und zwar nicht nur durch Emissionsverringerungen in der Landwirtschaft, sondern auch durch positive Auswirkungen auf andere Bereiche. Als Beispiele werden die Nutzung von Biomüll zur Biogaserzeugung, der Anbau von stickstofffixierenden Pflanzen oder eine effizientere Nutzung von NPK-Dünger unter anderem durch mehr Recycling genannt.
Gleichzeitig ist die Ratspräsidentschaft überzeugt, dass die europäische Landwirtschaft die Quellen ihrer eigenen Emissionen erfolgreich angehen kann. Durch Verbesserungen bei der Sammlung und Ausbringung von Gülle könnten potentiell 26 % der Emissionen und durch einen effizienteren Umgang mit Ernteresten nochmals 4 % eingespart werden. Die beste verfügbare Technik, um dies zu erreichen, sei die Umwandlung dieser Reststoffe in Biogas. In diesem Zusammenhang unterstreicht der Ratsvorsitz die Bedeutung, die Landwirte auf dem Stand der aktuellen Technik zu halten.
EU-Umweltkommissar Karmenu Vella betonte, man müsse einerseits die Forschung nach klimaschonende Bewirtschaftungsmethoden voranbringen, aber andererseits auch sicherstellen, dass Landwirte das bereits bestehende Wissen besser anwenden könnten. AgE
(26.10.2015)