Schwerwiegende Versäumnisse des landwirtschaftlichen Berufsstands in der Öffentlichkeitsarbeit hat der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, eingeräumt. Wir haben 30 Jahre zu wenig gemacht, um den Bürger mitzunehmen, sagte Schwarz heute auf der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) in Göttingen. Inzwischen habe sich die Situation aber geändert, betonte der Verbandsvertreter und verwies auf eine Fülle von Initiativen, die derzeit von der Landwirtschaft ausgingen.
Schwarz bezeichnete das gestiegene öffentliche Interesse an der Landwirtschaft als große Chance, uns selber darzustellen und kündigte ein offensives Vorgehen an: Wir werden uns öffnen. Der Berufsstand werde Fakten auf den Tisch legen und zugleich die Begeisterung der Landwirte für ihren Beruf spürbar machen. Man werde unsere Bilder zeigen und unsere Geschichten erzählen. Auch werde aufgezeigt, dass wir nicht nur für die elitäre Haltung manches Veganers erzeugen, sondern auch für den Bürger, dem es nicht ganz so leicht fällt, mit seinem Haushaltsgeld auszukommen.
Die entscheidenden Elemente einer erfolgreichen Kommunikation sind für den Präsidenten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein Glaubwürdigkeit, Transparenz, Echtheit und Ehrlichkeit. Zur Glaubwürdigkeit zählten eine ordentliche und den Vorschriften entsprechende Arbeit auf den Betrieben, die Beachtung ethischer Maßstäbe sowie Rücksichtnahme auf die Belange anderer Bewohner im Dorf. Transparenz bedeute, sich auch auf kritische Diskussionen einzulassen. Echtheit könne vermittelt werden über die Personalisierung und Emotionalisierung von Botschaften. Zur Ehrlichkeit zähle schließlich, kritischen Themen wie dem Schwänzekupieren in der Schweinehaltung oder den Nährstoffbilanzen im Ackerbau nicht aus dem Weg zu gehen. AgE
(06.11.2015)