Weiterhin große Veränderungsbereitschaft in der Landwirtschaft

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Auf die nach wie vor große Veränderungsbereitschaft in der Landwirtschaft hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hingewiesen. Selbst in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation hätten die Landwirte einen enormen Informationsbedarf zu Verbesserungen der Produktionsverfahren und zur Weiterentwicklung ihrer Unternehmen, erklärte Rukwied heute vor Medienvertretern auf der Agritechnica in Hannover.
Die digitale Integration bringe den Landwirten nicht nur Effizienzsteigerungen und weitere Verbesserungen im Umweltschutz und beim Tierwohl, sondern bietet auch die Chance, Bürokratie abzubauen und zu vereinfachen, betonte Rukwied. Zudem würden die Produktionsprozesse auch für die Verbraucher und die Gesellschaft transparenter, so dass mancher pauschalen Landwirtschaftskritik der Boden entzogen werden könne. Der Bauernpräsident hob hervor, dass Landwirte mit der digitalen Integration und den damit verbundenen Effizienzfortschritten nachhaltig ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherten. Entscheidend für die Akzeptanz der neuen Technik werde aber die Datenhoheit sein; diese müsse bei den Landwirten bleiben.
Am Beispiel des Greening zeigte Rukwied die Bereitschaft der Landwirte auf, den Ackerbau nachhaltig und umweltgerecht weiterzuentwickeln. Eine Umfrage des DBV zeige beispielsweise, dass mehr als jeder zweite Landwirt in diesem Jahr Zwischenfrüchte als ökologische Vorrangflächen anbaue. Dies wertet der Verbandspräsident auch als eine Bestätigung der Forderung, das Greening produktionsintegriert zu gestalten. Die Landwirtschaft hätte dies jedoch noch besser angenommen, wenn das Greening unkomplizierter und unbürokratischer gestaltet worden wäre.
Harte Kritik übte Rukwied an der fehlenden Fachlichkeit mancher politischer Diskussion. So seien einige Vorgaben und Verschärfungen im derzeitigen Entwurf der Dünge-Verordnung fachlich nicht zu rechtfertigen. Dazu gehöre die Abgrenzung der sogenannten Belastungsgebiete. Diese habe zur Folge, dass auch solche Regionen und Messstellen, bei denen keine Probleme vorlägen, als belastet eingestuft würden. „Dies ist nicht akzeptabel, genauso wie eine drastische Verkürzung der Einarbeitungsfristen für Wirtschaftsdünger“, kritisierte Rukwied. Nach wie vor sei auch das Versprechen der Länder zu einem Bestandsschutz für Anlagen zur Lagerung von Jauche, Gülle oder Silagesickersaft (JGS-Anlagen) nicht eingelöst. AgE (12.11.2015)
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