Die Verantwortung von Milcherzeugern und Molkereien bei der Gestaltung der Lieferbeziehungen hat der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, betont. Wir wollen weder staatliche noch branchenorientierte Lösungen, sondern Konzepte, die zu der jeweiligen Molkerei mit ihren Genossen passt, sagte Folgart beim Treffen des DBV-Netzwerks Milch gestern in Berlin. Dies bedeute, dass man sich um die Vertragsparameter Menge, Preis, Qualität und die Dauer von Vereinbarungen zukünftig intensiver Gedanken mit den Molkereien machen müsse.
Der Milchbauernpräsident des DBV sprach sich dafür aus, gemeinsam mit den Molkereien eine vorwärts gerichtete Strategie für den Umgang mit Preisschwankungen zu entwickeln. Benötigt würden darüber hinaus starke und fachlich gut ausgebildete Milcherzeuger, die im Ehrenamt die milchbäuerlichen Interessen in den genossenschaftlichen Molkereien vertreten.
Unterdessen bekräftigte der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seine Forderung nach Beibehaltung der bestehenden Andienungspflicht an Molkereigenossenschaften. Gerade in Zeiten großer Volatilität am Milchmarkt biete die Vollanlieferungspflicht in Verbindung mit der Vollannahmepflicht den milcherzeugenden Mitgliedern und den Molkereigenossenschaften ein hohes Maß an Sicherheit, erklärte der DRV anlässlich des Runden Tisches Milch, der Anfang dieser Woche in Wiesbaden stattfand. Über die Ausgestaltung der für sie maßgeblichen Lieferbeziehung in Satzung und Milchlieferungsordnung entschieden dabei die Mitglieder selbst, betonte der Raiffeisenverband. AgE
(14.11.2015)