Preissturz am Weltmilchmarkt setzt sich fort

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Am globalen Markt für Milcherzeugnisse haben sich Standardprodukte erneut nur mit stärkeren Abschlägen verkaufen lassen. Bei der Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) verloren gestern mit Ausnahme der Butter alle dort gehandelten Erzeugnisse an Wert. Der zusammenfassende Preisindex sank gegenüber der vorangegangenen Auktion von Anfang November um 7,9 %; für die letzten drei Versteigerungsrunden summiert sich das Minus seit Anfang Oktober nun auf gut 18 %.
Bei der jüngsten Auktion standen wieder einmal die Preise für Milchpulver am stärksten unter Druck. Das mit Blick auf das Handelsvolumen wichtigste Produkt Vollmilchpulver ließ sich über alle Qualitäten und Lieferzeiten hinweg im Durchschnitt nur noch für 2 148 $/t (2 005 Euro) verkaufen; der alleinige Anbieter Fonterra musste damit im Vergleich zur Versteigerung vor zwei Wochen einen Abschlag von 305 $ (285 Euro) oder 11,0 % verkraften.
Deutliche Preiszugeständnisse mussten auch wieder bei Magermilchpulver gemacht werden. Im Mittel aller Kontrakte ging der Verkaufserlös an der GDT gegenüber der Handelsrunde von Anfang November um 8,1 % auf 1 851 $/t (1 728 Euro) zurück; im Vorjahresvergleich fehlten den Verkäufern damit rund 450 $ (420 Euro) oder 20 %. Da Arla, Amul oder andere Hersteller kein Magermilchpulver bei der Auktion anboten, blieb Fonterra der einzige Verkäufer.
Unterschiedlich war die Entwicklung bei Milchfett. Der Preis für Butterreinfett ging um 5,9 % zurück, während die Käufer für normale Butter mit 2 709 $/t (2 529 Euro) im Vergleich zur vorherigen GDT-Runde 5,6 % mehr Geld anlegen mussten. Butter blieb damit das einzige Erzeugnis, das im Wert zulegen konnte, obwohl das Angebot aller offerierten Milcherzeugnisse mit 31 425 t um gut 11 % unter der vorherigen Auktionsmenge lag und das Vorjahresaufkommen sogar um gut ein Fünftel unterschritten wurde. AgE (20.11.2015)
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