Deutliche Fortschritte beim Tierschutz markiert nach den Worten von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt der Tierschutzbericht 2015, den das Bundeskabinett heute beschlossen hat und den der Bundestag aller Voraussicht nach am 3. Dezember in der Kernzeit debattieren wird.
Der Berichtszeitraum der rund 130 Seiten langen Publikation umfasst die Jahre 2011 bis 2014. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Darstellung der Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich Tierschutz auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Detaillierter als in vorhergehenden Berichten wird über Forschungsprojekte mit besonderem Bezug zum Tierschutz informiert. Erstmals werden sämtliche parlamentarischen Fragen mit besonderem Tierschutz aufgelistet.
Schmidt zieht in dem Bericht eine positive Zwischenbilanz seiner im September 2014 gestarteten Initiative Eine Frage der Haltung - Neue Wege für mehr Tierwohl. Als Beispiele nennt der Minister seine Vereinbarung mit der Geflügelbranche über das Ende des Schnabelkürzens sowie die Erforschung von praxistauglichen Alternativen zum Kükentöten. Sein Ziel sei, dass Deutschland zum Trendsetter beim Tierwohl wird, so der CSU-Politiker in einer Presseverlautbarung.
Neben nationalen Maßnahmen verweist Schmidt auch auf seine internationalen Aktivitäten. Erst durch eine gemeinsam abgestimmte Tierschutzstrategie könne man einen fairen Binnenmarkt und faire Bedingungen für die Nutztiere erzielen. Die EU-Kommission habe der Einrichtung eines Forschungsnetzwerks Nachhaltige Tierhaltung zugestimmt. Ziel des im Aufbau befindlichen Forschungsnetzwerks sei es, eine nachhaltige landwirtschaftliche Tierhaltung in Europa weiterzuentwickeln und zu stärken. Im Fokus stünden neben Aspekten des Umweltschutzes und des Tierwohls auch Fragen der Akzeptanz der Tierhaltung sowie der Wettbewerbsfähigkeit weltweit. AgE
(20.11.2015)