US-Agrarökonomen versprechen sich von einer Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) deutlich größere Vorteile für amerikanische Farmer als für die EU-Erzeuger. Wie aus einer aktuellen Studie des US-Landwirtschaftsministeriums hervorgeht, könnte allein die Abschaffung von Zöllen und Mengenbeschränkungen den USA im Vergleich zum Basisjahr 2011 zusätzliche Agrarexporte nach Europa in Höhe von 5,5 Mrd $ (5,1 Mrd Euro) bescheren, insbesondere bei Rindfleisch und Milchprodukten. Im Gegenzug dürften die Ausfuhren der EU nach Amerika um lediglich 0,8 Mio $ (0,7 Mrd Euro) steigen.
Für den Fall, dass auch eine umfassende Bereinigung nichttarifärer Handelshemmnisse erfolgen würde, beispielsweise in den Bereichen Fleisch, Ackerfrüchte sowie Obst und Gemüse, könnten die US-Erzeuger laut Studie noch einmal Absatzsteigerungen im Wert von 4,1 Mrd $ (3,8 Mrd Euro) hinzugewinnen, darunter allein 2,4 Mrd $ (2,2 Mrd Euro) für Schweinefleisch. Gleichzeitig würde sich das weitere Plus zusätzlicher europäischer Exporte auf 1,2 Mrd $ (1,1 Mrd Euro) beschränken, hauptsächlich für Obst und Gemüse. In der Folge erwarten die Wissenschaftler einen Anstieg des Agrarpreisniveaus in den USA, während für die EU mit einem Rückgang gerechnet wird.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte nach Einschätzung der Ökonomen auf beiden Seiten des Atlantiks wachsen, wobei der prozentuale Effekt gering veranschlagt wird, nämlich in einem Bereich von bis zu 0,33 %. AgE
(20.11.2015)