Nach rund sieben Wochen soll am kommenden Donnerstag am französischen Leitmarkt für Schlachtschweine, dem Marché du Porc Breton (MPB), erstmals wieder eine Notierung erfolgen, und zwar unter geänderten Rahmenbedingungen. Künftig soll es nur noch eine Notierung pro Woche geben; bis vor deren Aussetzen waren es zwei. Ferner haben sich die Akteure auf die Abschaffung des Preises verständigt, unter dem keine Verkäufe mehr stattfinden. Außerdem liegt die maximale Preisschwankung nach oben oder unten nun bei 6 Cent/kg Schlachtgewicht (SG).
Der Präsident der Schweineproduzenten innerhalb der bretonischen Fleischerzeugergemeinschaften (UGPVB), Michel Bloch, betonte am vergangenen Donnerstag vor Journalisten, dass bei den Auktionen am MPB zunächst eine kleinere Tierzahl in einer Größenordnung von 30 000 Stück pro Woche gehandelt werden solle; das sei etwa die Hälfte des üblichen Volumens vor Beginn der Krise. Bloch wies zudem darauf hin, dass alle Akteure vertreten seien, außer der Bigard-Gruppe. Diese habe in den vergangenen Wochen auch nicht an den Verhandlungen zur Reform des MPB zwischen Erzeugervertretern, der MPB-Direktion und der Industrie teilgenommen.
Am letzten Donnerstag fand nach Angaben des UGPVB-Präsidenten ein erneutes Treffen zwischen Vertretern der Erzeugerseite sowie den Schlachtunternehmen und der Weiterverarbeitung statt. Im Anschluss an diese Zusammenkunft sei auch von anderen Akteuren die Wiederaufnahme der Notierung am 26. November bestätigt worden. MPB-Präsident François Pot kündigte an, dass Cooperl ganz sicher dabei sein werde; bei Bigard werde man es sehen. Im August war der Streit um den französischen Schlachtschweinepreis durch das Fehlen von drei wichtigen Käufern, darunter Cooperl und die Bigard-Gruppe, eskaliert.
In der vergangenen Woche belief sich der Basispreis für Schlachtschweine ohne Zuschläge auf etwa 1,13 Euro/kg. Fachleute gehen davon aus, dass er aber bis zur Wiederaufnahme der Notierung am MPB noch um 4 Cent oder 5 Cent sinken dürfte. Als Grund dafür geben sie die negativen Preisentwicklungen bei direkten Konkurrenten in Deutschland und in Spanien an. AgE
(24.11.2015)