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Der Markt für Schlachtschweine ist 2016 in Deutschland ohne die sonst üblichen Überhänge in das neue Jahr gestartet. Wie Analysten berichten, lassen sich die verfügbaren Stückzahlen problemlos vermarkten; lediglich die winterliche Witterung schränkt regional den Transport der Tiere ein. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) sah sich deshalb heute in der Lage, ihre nationale Leitnotierung für Schlachtschweine um 3 Cent auf 1,28 Euro/kg Schlachtgewicht anzuheben.
Marktbeteiligten zufolge haben sich vor allem die Erzeugergemeinschaften in der Produktionshochburg im Nordwesten Deutschlands für eine Anhebung des Schlachtschweinepreises eingesetzt, da dort die Vermarktung schlachtreifer Tiere vergleichsweise gut läuft. Im Süden fiel hingegen die Nachfrage der Schlachter wegen des Dreikönigstages geringer aus. Stützend auf den Markt dürfte sich ausgewirkt haben, dass in dieser Woche die von der EU bezuschusste private Lagerhaltung von Schweinefleisch gestartet wurde.
Im EU-Ausland sollten die maßgeblichen Notierungen in der ersten Jahreswoche ebenfalls keine Schwäche zeigen. In Frankreich ist das Schweineaufkommen nach den Feiertagen zwar sehr umfangreich, doch sorgen die groß angelegten Promotionen für Schweinefleisch im Einzelhandel für hohe Schlachtungen. Die morgige Notierung am Marché du Porc Breton wird weitgehend unverändert erwartet. Das gilt laut Mercolerida auch für Spanien, obwohl die dortigen Schlachtschweine durch den feiertagsbedingten Ausfall von Schlachttagen zahlreich sind und historisch hohe Schlachtgewichte aufweisen.
In Belgien wird daran gearbeitet, die leichten Überhänge abzubauen. Die Schlachtschweinenotierung der Danisgruppe wird nach dem positiven Impuls aus Deutschland um 1 Cent/kg LG (Lebendgewicht) fester erwartet. Positiv verläuft aus Erzeugersicht der Jahresstart in Italien. Dort ist das Schweineangebot im Vergleich zur Nachfrage nicht zu groß und die Schlachtgewichte sind bereits rückläufig. Am vergangenen Montag ging es mit der Notierung in Modena bereits um 1,4 Cent/kg LG nach oben; Anfang kommender Woche wird ein weiteres Plus zwischen 1 Cent und 2 Cent erwartet. AgE
(07.01.2016)