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Die Milcherzeuger in Deutschland dürften im vergangenen Jahr weniger Geld für ihre Milch erhalten haben als es im Durchschnitt bei den Berufskollegen in anderen EU-Ländern der Fall war. Nach aktuellen Daten der EU-Kommission, die allerdings noch auf Schätzungen beruhen, erlösten die Bauern in der Gemeinschaft 2015 für ihre Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen im gewogenen Mittel 30,70 Euro/100 kg; das waren rund 6,50 Euro oder gut 17 % weniger als ein Jahr zuvor.
Unter der Marke von 30 Euro bewegten sich mit 29,65 Euro/100 kg laut vorläufigen Kommissionsangaben die Auszahlungspreise in Deutschland; im Vergleich zu 2014 würde das einem Minus von etwa 8 Euro oder 21 % entsprechen. Auch in Belgien, Dänemark und Irland wurde das Niveau von 30 Euro/100 kg Milch im vergangenen Jahr verfehlt. Der Preiseinbruch belief sich dort ebenfalls auf jeweils mehr als 20 %. Noch schlechter bekamen die Erzeuger in Polen mit 27,81 Euro/100 kg ihren Rohstoff vergütet. In den baltischen Ländern Lettland und Litauen sollen es sogar weniger als 22 Euro/100 kg gewesen sein.
Deutliche, aber im EU-Vergleich nur unterdurchschnittliche Abschläge beim Milchgeld mussten im vergangenen Jahr die französischen Erzeuger verkraften. Den Brüsseler Statistikern zufolge gingen die Erlöse dort im Vorjahresvergleich um 5,50 Euro oder 15 % auf 31,03 Euro/100 kg Milch zurück. Ähnlich sah es in Österreich mit einem Minus von 5,70 Euro oder knapp 15 % auf 33,68 Euro/100 kg Milch aus. In Italien wurde die Rohmilch im Schnitt mit 34,67 Euro/100 kg bezahlt; das waren etwa 5 Euro oder 12,5 % weniger als 2014. Unverändert hohe Traumpreise für die Milch wurden mit mehr als 56 Euro/100 kg von der Mittelmeerinsel Zypern gemeldet. AgE
(08.01.2016)