Die Kurse der Futures auf Verarbeitungskartoffeln an der Leipziger European Energy Exchange (EEX) haben nach dem Jahreswechsel kräftig zugelegt, womit der seit August 2015 währende Abwärtstrend beendet sein könnte. Der umsatzmäßig wichtigste Kontrakt mit Fälligkeit im April 2016 wurde heute gegen 16.00 Uhr für 15,90 Euro/dt gehandelt; das bedeutete ein Plus von 1,60 Euro/dt oder 11,2 % gegenüber dem letzten Abrechnungskurs der Vorwoche (30.12.). Gleichzeitig legte der Junifuture um denselben Betrag beziehungsweise 9,9 % auf 17,70 Euro/dt zu. Auch der Kontrakt mit Fälligkeit im April 2017 wurde gehandelt, und zwar mit einem Aufschlag von 0,60 Euro/dt oder 4,2 % auf 14,90 Euro/dt.
Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtete, änderten sich im Zuge des Wetterumschwungs die Bedingungen am Kassamarkt. Mit notleidenden Partien, die auf eine schnelle Vermarktung drängten, sei nun kaum noch zu rechnen. Gravierende Behinderungen beim Transport habe es zum Beginn der vergangenen Woche zwar noch nicht gegeben, aber bei Außentemperaturen von weniger als minus 5°C seien die Verladungen meist schon eingestellt worden, hieß es.
Nach Angaben nordrhein-westfälischer Händler lief die Verarbeitung weiter auf Hochtouren. Ab dem Frühjahr kämen noch nennenswerte Kapazitäten dazu. Der Kassamarkt in Deutschland und den Niederlanden entwickele sich stabil, während der Export noch ruhig vonstattengehe. Ab Ende Januar sei hier aber mit einer Belebung zu rechnen.
Niederländischen Marktakteuren zufolge lief die Verarbeitung von Pommes Frites im eigenen Land ebenfalls auf vollen Touren. Außerdem wiesen sie auf bessere Exportperspektiven vor allem für osteuropäische Destinationen hin. Im Zuge der niedrigen Temperaturen würden dort die Lager nun rascher abgebaut. AgE
(11.01.2016)