Die Landtechnikhersteller haben 2015 in Deutschland weniger Traktoren verkauft, wobei der Anteil der leistungsstärkeren Maschinen weiter zunahm. Wie der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) heute mitteilte, wurden im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt 32 220 Schlepper neu zugelassen; das waren fast 7 % weniger als 2014. Trotzdem habe sich damit der Absatz des landtechnischen Schlüsselprodukts besser als ursprünglich angenommen entwickelt.
Das Minus sei zwar keine frohe Botschaft, aber immer noch besser zu verkraften als ein Rückgang im zweistelligen Bereich, kommentierte der Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Bernd Scherer, die Absatzzahlen. Außerdem machten Traktoren im Leistungsbereich von mehr als 50 PS mittlerweile gut drei Viertel der neu zugelassenen Fahrzeuge aus, betonte er. Dieser seit Jahren sichtbare Trend hin zu leistungsstarken Schleppern gelte als direkte Folge des landwirtschaftlichen Strukturwandels. Wachsende Betriebsgrößen und effiziente Produktionsprozesse erfordern naturgemäß mehr Power, erklärte Scherer.
Laut Fachverband stieg der stückmäßige Anteil der Traktoren ab 150 PS 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 37 %; zehn Jahre zuvor habe diese Kennzahl bei nur 22 % gelegen. Besonders dynamisch wachse das Segment der Großtraktoren mit Motorleistungen von mehr als 300 PS. Deren Marktanteil habe vor zehn Jahren noch bei knapp 2 % gelegen und sich bis 2015 auf 5 % erhöht.
Für die kommenden Monate rechnet der VDMA mit einem anhaltend niedrigen Absatzniveau, sieht jedoch das Traktorensegment weiterhin im Zentrum aller Investitionsentscheidungen von Landwirten und Lohnunternehmern. In den beiden letzten Monaten des vergangenen Jahres legte die Zahl der Neuzulassungen gegenüber den entsprechenden Vorjahreszeiträumen bereits zu. So erhöhte sich der Absatz im November um 13,8 % auf 2 155 Stück und im Dezember um 0,8 % auf 3 815. AgE
(28.01.2016)