In Ostdeutschland wächst das Gefälle zwischen Stadt und Land

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
In Ostdeutschland geht die Schere zwischen Städten und ländlichen Gebieten immer stärker auseinander. Das geht aus einer Studie hervor, die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Auftrag der Bundesregierung jetzt vorgelegt hat. Danach hat die jahrzehntelange Abwanderung aus den neuen Ländern zwar ein Ende gefunden; inzwischen ziehen mehr Menschen aus dem Westen oder dem Ausland gen Osten als die neuen Länder durch Fortzug verlieren. Von dieser Trendwende profitiert allerdings nur eine kleine Zahl von städtischen Gemeinden, allen voran die „Leuchttürme“ Leipzig, Dresden, Jena, Erfurt und Potsdam.
Laut Studie verzeichneten lediglich 15 % der ostdeutschen Gemeinden zwischen 2008 und 2013 mehr Zu- als Fortzüge. Dagegen erlebten 85 % eine Nettoabwanderung. „Das Gefälle zwischen den Wachstums- und Schrumpfregionen wird damit immer größer“, stellen die Wissenschaftler fest.
„Der Erfolg der ostdeutschen Städte darf nicht über die Probleme der ländlichen Regionen hinwegtäuschen“, warnte die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke, gestern in Berlin. Die wachsende Attraktivität der ostdeutschen Städte und die dortige gute Hochschullandschaft zögen immer mehr Menschen an, nicht zuletzt auch aus den ländlichen Regionen Ostdeutschlands.
Nach den Worten von Institutsleiter Dr. Reiner Klingholz geht das Wachstum der erfolgreichen Städte zu Lasten der ländlichen Gebiete. Die regionalen Unterschiede würden größer und die Versorgung in den dünnbesiedelten Regionen, die weiter Bevölkerung verlören, werde schwieriger. Alle Versuche, diesem Trend entgegenzusteuern, seien bisher gescheitert. Positiv werten die Wissenschaftler, dass sich einige mittelgroße Städte in einem schrumpfenden Umfeld hätten stabilisieren können. Den Zuzug von Flüchtlingen wertet Klingholz als Chance für ländliche Gemeinden, neue Bewohner zu gewinnen. AgE (28.01.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl