Für die Nutzung der Windenergie an Land sind in Deutschland genügend Flächen vorhanden, um den Anteil der Windenergie am Energiemix in der Bundesrepublik deutlich zu steigern. Davon geht zumindest das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einer Studie aus, die jetzt vorgelegt wurde. Darin wird der Anteil der Fläche im Bundesgebiet, der für Windenergie zur Verfügung steht, auf bis zu 8,6 % beziffert; das entspricht einer potentiell installierbaren Leistung von rund 610 Gigawatt.
Allerdings könnten laut BBSR größere Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern den Ausbau der Windenergie stark bremsen. Die Wissenschaftler weisen in ihrer Analyse nach, dass große Mindestabstände von Windrädern zu Siedlungsflächen die theoretisch nutzbaren Flächen erheblich verringern könnten. So würden bei einem Mindestabstand von 2 000 m zu Siedlungsflächen 99 % der Landesfläche nicht für Windenergieanlagen genutzt werden können. Auch Festlegungen in den Regionalplänen könnten den Ausbaupfad stark einschränken.
Das größte theoretische Flächenpotential für die Windenergie hat der Auswertung zufolge Mecklenburg-Vorpommern. Dort seien bis zu 20 % der Fläche theoretisch für die Windenergie nutzbar. In Sachsen-Anhalt Brandenburg, Hessen und Thüringen könnten mindestens 10 % der Fläche genutzt werden. In den bevölkerungsreichen Bundesländern seien die Ausbaupotentiale aufgrund der dichten Besiedlung entsprechend geringer.
In der Studie wurde mithilfe einer geodatenbasierten Analyse herausgearbeitet, welche Flächen sich in der Bundesrepublik prinzipiell für die Nutzung der Windenergie eignen. Neben naturschutzrechtlichen Vorgaben, der aktuellen Flächennutzung sowie natürlichen Standortfaktoren wie den Windverhältnissen und dem Relief berücksichtigt die Analyse den Einfluss von Festlegungen, die von den Ländern in den Regionalplänen getroffen werden. AgE
(29.01.2016)