Die Europäische Kommission will das Beihilfeprogramm für die private Lagerhaltung von Butter und Magermilchpulver bis Ende September fortführen. Das hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan am Mittwoch auf einer Veranstaltung der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament angekündigt. Er begründete die Maßnahme mit der weiter angespannten Lage am europäischen Milchmarkt.
Hogan räumte ein, dass die Flaute tiefgreifender sei und länger anhalte, als man anfangs erwartet habe. Er versicherte, alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Marktstabilisierung nutzen zu wollen. Die mittelfristige Einführung zusätzlicher Instrumente zur Stärkung der Milchmarktbeobachtungsstelle wollte der Kommissar nicht ausschließen. Er ermutigte die Parlamentarier, Vorschläge zu machen.
Im vergangenen Jahr wurde die Beihilfe für die private Lagerhaltung für insgesamt 52 000 t Trockenmilch beantragt; hinzu kommen 5 100 t im bisherigen Verlauf von 2016. Die höchsten physischen Bestände wurden mit 30 500 t bislang Ende Dezember 2015 beobachtet. Auf eine deutlich größere Nachfrage traf die Beihilfe für die Einlagerung von Butter, die 2015 für insgesamt fast 141 400 t in Anspruch genommen wurde. In diesem Jahr kamen bis zum vergangenen Sonntag 9 900 t hinzu. Die Bestände beliefen sich Ende Dezember auf 54 900 t; ein Spitzenwert wurde mit 99 500 t im August registriert. AgE
(29.01.2016)