Die Euronext plant, ihr Angebot an Agrarterminkontrakten im Herbst dieses Jahres auf Zucker auszudehnen; damit würde sie der Londoner Liffe Konkurrenz machen. Wie das Amsterdamer Börsenunternehmen vorgestern mitteilte, soll der neue Future der Zuckerbranche die Absicherung von Preisen und die Abschätzung von zukünftigen Preisentwicklungen am Zuckermarkt ermöglichen. Damit reagiere man auf das bevorstehende Ende der Zuckermarktordnung der Europäischen Union am 30. September 2017.
Der Geschäftsführer der Pariser Agrarconsulting Agritel, Michel Portier, begrüßte den Plan der Börse. Im Zuge der Marktliberalisierung hätten die Zuckerrübenanbauer die Möglichkeit, ihre Erzeugung auszudehnen, erklärte er. Dann dürfte die EU rasch zum Nettoexporteur von Zucker werden. In der Folge benötige die Branche Instrumente, sich gegen Marktrisiken abzusichern.Portier zeigte sich davon überzeugt, dass der neue Kontrakt ein Erfolg wird.
Allerdings bietet die Londoner Agrarterminbörse Liffe in London, eine Tochter des US-Unternehmens Intercontinentalexchange (ICE), bereits einen Future auf Weißzucker an, der internationale Anlieferungsorte vorsieht, darunter auch die EU-Destinationen Frankreich und Deutschland. Daneben werden an der ICE auch zwei Futures auf Zucker aus Zuckerrohr gehandelt. AgE
(30.01.2016)