EU-Kommission verzichtet auf Vorschriften gegen unlautere Handelspraktiken

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Europäische Kommission sieht derzeit keinen Bedarf für EU-weite Rechtsvorschriften gegen unfaire Praktiken in der Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die für Binnenmarkt und Industrie zuständige Generaldirektion kommt in einem jetzt veröffentlichten Bericht zu dem Schluss, dass einerseits in zahlreichen Mitgliedsstaaten bereits umfangreiche nationale Regeln vorhanden seien und andererseits freiwillige Initiativen erste Erfolge zeigten. Sowohl die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) als auch das Europaparlament und eine Reihe von EU-Ländern hatten in der Vergangenheit wiederholt bindende Vorgaben auf europäischer Ebene gefordert.
Die Kommission vertritt in dem Bericht die Auffassung, dass es auf dem Gebiet unlauterer Handelspraktiken derzeit keinen Mehrwert für eine Harmonisierung nationaler Vorschriften gibt. Gleichzeitig versichert die Behörde, die weitere Entwicklung genau zu verfolgen und ihre Einschätzung vor dem Jahr 2020 zu überprüfen.
Die 2013 gestartete freiwillige „Supply Chain Initiative“ (SCI), an der unter anderem die EU-Dachverbände der Ernährungswirtschaft (FoodDrinkEurope) und des Agrarhandels (CELCAA), aber nicht COPA und COGECA beteiligt sind, bietet nach Auffassung der Kommission eine vielversprechende, wenn auch verbesserungsfähige Plattform. Die SCI habe bereits einen „Kulturwandel“ innerhalb der Wertschöpfungskette angestoßen.
Um das Gremium auszubauen, empfiehlt die Brüsseler Behörde beispielsweise eine stärkere Einbindung von Vertretern der Landwirtschaft und die Benennung eines unabhängigen Vorsitzes. Auch eine zentrale Forderung von COPA und COGECA wird unterstützt, nämlich die Möglichkeit für anonyme Beschwerden. Die Kommission befürwortet in diesem Zusammenhang die Schaffung einer unabhängigen Stelle, die solchen Hinweisen nachgehen und Sanktionen verhängen kann. AgE (02.02.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl