Die US-Farmer haben ihre Rinderherden zuletzt so stark aufgestockt wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Wie aus aktuellen Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) hervorgeht, wurden zum Stichtag 1. Januar 2016 rund 92,0 Millionen Rinder in den Staaten gehalten; das waren 2,85 Millionen Tiere oder 3,2 % mehr als zwölf Monate zuvor. Mitte der neunziger Jahre zählte die US-Rinderpopulation noch deutlich mehr als 100 Mio Tiere; seitdem waren fast ausnahmslos Bestandsrückgänge zu verzeichnen.
Nachdem es Anfang 2015 erstmals wieder mehr Tiere gab, scheint sich nun die Umkehr des Rinderzyklus zu verfestigen. In allen Tierkategorien wurden bei der jüngsten Erhebung Zuwächse im Vergleich zur Vorjahreszählung ermittelt. Am schwächsten fiel dieser den Washingtoner Experten zufolge mit 0,1 % auf 9,32 Millionen Stück bei den Milchkühen aus; doch wuchs die Zahl der für die Milchproduktion vorgesehen Färsen um 2,4 % auf 4,82 Millionen Tiere. Für Nachschub in der US-Milcherzeugung dürfte also gesorgt sein.
Klar im Aufwind befindet sich die Haltung von Mutterkühen, deren Umfang gegenüber dem Vorjahr um gut 1 Million Tiere oder 3,5 % auf 30,33 Millionen Stück zulegte. Zudem wurden noch 6,29 Millionen Färsen dieser Produktionsrichtung erfasst; das waren 3,3 % mehr Tiere als am 1. Januar 2015. Größer als vor Jahresfrist fiel außerdem die Zahl der Stiere und Bullen mit einem Gewicht über 500 lbs (227 kg) aus, die zusammengenommen mit 18,46 Millionen Stück das Vorjahresniveau um 4,1 % übertrafen.
Bereits vor Bekanntgabe der aktuellen Viehbestandserhebung war das USDA für das laufende Jahr von einer höheren Rindfleischerzeugung ausgegangen. Mitte Januar prognostizierte es gegenüber 2015 einen Produktionsanstieg um 3,8 % auf 11,16 Mio t. Das Milchaufkommen soll um 1,6 % auf die neue Rekordmarke von 96,1 Mio t klettern. AgE
(03.02.2016)