Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbar

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Hinsichtlich möglichen Glyphosatrückständen in Muttermilch hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) jetzt Entwarnung gegeben. Wie die Behörde heute in Berlin mitteilte, haben europaweit renommierte Forschungslabore in seinem Auftrag zwei unabhängige Analyseverfahren mit hoher Sensitivität entwickelt und mittels diesen insgesamt 114 Muttermilchproben aus Niedersachsen und Bayern untersucht. Dabei konnten laut BfR keinerlei Rückstände des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat nachgewiesen werden.
„Das Ergebnis zeigt, wie wichtig seriös durchgeführte wissenschaftliche Studien sind, um in der emotional geführten Debatte um Pflanzenschutzmittelrückstände Verbraucher nicht unnötig zu verunsichern“, resümierte BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel mit Blick auf betreffende Berichte vom Juni 2015. Damals hatte die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Rückstandsfunde von Glyphosat in Muttermilch im Rahmen einer nicht repräsentativen Studie hingewiesen. Die Grünen hatten dabei jeweils 16 Proben Muttermilch und Urin auf Glyphosat testen lassen und die Untersuchungsergebnisse publik gemacht.
Nach Angaben des BfR hatte das damalige Prüflabor als Nachweisverfahren einen sogenannten ELISA-Test verwendet und dabei Glyphosatkonzentrationen zwischen 0,21 ng und 0,43 ng pro Milliliter angegeben, obwohl die Hersteller die zuverlässige Bestimmungsgrenze des Tests bei 75 ng/ml sehen. Es seien daher wissenschaftliche Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse geäußert und die jetzt vorgestellte Studie in Auftrag gegeben worden, um nachvollziehbare und abgesicherte Ergebnisse zu erzielen.
Nach Darstellung des Bundesinstitutes war aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Glyphosat ohnehin kein relevanter Übergang des Wirkstoffes in Muttermilch zu erwarten, und dieser ist wissenschaftlich auch bisher nicht belegt. Das BfR und die Nationale Stillkommission betonten zusammenfassend, dass „Muttermilch nach wie vor die natürliche und damit beste Nahrung für Säuglinge ist“. Mütter könnten und sollten deshalb wie bisher stillen. AgE (14.02.2016)
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