Lohnunternehmer investieren 2016 voraussichtlich verhaltener

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Den deutschen Lohnunternehmen bescheinigt der Beckmann Verlag für 2016 eine zurückhaltendere Investitionsbereitschaft. Wie der Verlag heute mit Verweis auf eigene Umfrageergebnisse mitteilte, planen 22 % der Befragten in diesem Jahr Gesamtinvestitionen in Landtechnik von 101 000 Euro bis 300 000 Euro; im Vorjahr waren es noch 36 % gewesen. Gleichzeitig legte der Anteil der Investitionswilligen in der Klasse bis 50 000 Euro um 5 Prozentpunkte und in der Bandbreite von 51 000 Euro bis 100 000 Euro um 9 Prozentpunkte auf 26 % zu. Außerdem wurde für die Investitionssumme von 301 000 Euro bis 600 000 Euro ein Plus von 2 Prozentpunkten auf 16 % verzeichnet.
Jeder Dritte der insgesamt 100 Umfrageteilnehmer begründete dem Verlag zufolge seine geringere Investitionsbereitschaft damit, bereits in den vergangenen zwei Jahren hohe Investitionen getätigt zu haben. Nur vereinzelt hätten die Befragten auf eine schwächere Auftragslage oder eine verschlechterte Zahlungsmoral der Kunden verwiesen.
Mit Blick auf die Investitionsabsichten nach Produktgruppen standen gemäß der Erhebung nun wieder die Traktoren an erster Stelle. Außerdem legten seitdem - wenn auch nur geringfügig - die geplanten Investitionen in Mähdrescher- und Häckslertechnik zu. Dabei hatte das mittlere Segment von 500 PS bis 700 PS mit einem Anteil von fast 50 % die Nase vorn. Die Ergebnisse für die Gülletechnik deuteten derweil darauf hin, dass die Unternehmer hier noch auf die endgültige Düngeverordnung warteten.
Wie der Verlag weiter ausführte, werden Gebrauchtmaschinen nach Einschätzung der Lohnunternehmer künftig deutlich an Wert verlieren, da die Anbieter von Neumaschinen das Preislevel mit Sonderaktionen stark unter Druck setzen. Wenn die Neu- und Gebrauchtmaschinenpreise im Zuge dieses Trends weiter auseinanderdriften sollten, werden laut Umfrage drei Viertel der Lohnunternehmer die Nutzungszeiten ihrer Maschinen verlängern.
Mittlerweile ist auch gut die Hälfte der Lohnunternehmer bereit, Gebrauchtmaschinen zu kaufen, und zwar vor allem Traktoren und Erntetechnik. Indes zeigten sich die Befragten nach Angaben des Verlages mit Blick auf die Nutzung von Mietmaschinen weiterhin sehr zurückhaltend. AgE (14.02.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl