Boom statt Krise in Australiens Landwirtschaft

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Im Unterschied zu den krisengeplagten Landwirten in der Europäischen Union werden die australischen Farmer Ende Juni 2016 eines ihrer erfolgreichsten Wirtschaftsjahre abschließen können. Dies geht aus einer aktuellen Prognose des Australischen Amts für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) hervor, in der für die Landwirtschaft „Down Under“ bei Gewinnen, Exporterlösen und der Wertschöpfung im Vergleich zu 2014/15 teilweise deutliche Zuwächse erwartet werden.
Dank der starken Viehwirtschaft wird der Produktionswert der australischen Landwirtschaft den Analysten zufolge 2015/16 die neue Rekordmarke von 58,7 Mrd A$ (39,7 Mrd Euro) erklimmen; das Vorjahresniveau würde demnach um 9,3 % übertroffen. Im kommenden Wirtschaftsjahr soll der Aufschwung anhalten und erstmals die Marke von 60 Mrd A$ (40,5 Mrd Euro) geknackt werden. Bei den Agrarexporterlösen ist laut Abares 2015/16 gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 3,0 % auf 45,2 Mrd A$ (30,5 Mrd Euro) zu erwarten. Mehr Geld wird dabei laut Prognose mit der Ausfuhr von Obst, Gemüse, Wein, Wolle sowie Vieh und Fleisch eingenommen, während die Ausfuhrerlöse wegen der niedrigeren Preise bei Getreide und Milcherzeugnissen rückläufig sein werden.
Die überwiegend positive Entwicklung des australischen Agrarsektors schlägt sich auch in den Betriebsergebnissen der Farmer nieder. Insgesamt wird der Bruttogewinn - ohne Abzug für Abschreibungen und die Entlohnung von Familienangehörigen - nach Vorhersage von Abares 2015/16 bei 25,2 Mrd A$ (17,0 Mrd Euro) liegen; das wäre ein Plus von gut 20 % gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr. Bei den sogenannten „Broadacre Farmern“, das sind größere Betriebe mit den Schwerpunkten Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchten zuzüglich der Rinder- und Schafproduzenten, soll der Bruttogewinn 2015/16 durchschnittlich 179 000 A$ (120 950 Euro) erreichen, womit das Vorjahresniveau um 18 % übertroffen würde. Bei den Milchbauern soll er dagegen um 28 % auf 113 000 A$ (76 350 Euro) sinken. AgE (17.03.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl