Europaparlamentarier bekräftigen Zweifel an Glyphosat

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich gegen die Neuzulassung des Totalherbizids Glyphosat ausgesprochen, solange nicht weitere Untersuchungen durchgeführt wurden. In einem gestern angenommen Entschließungsantrag fordert der Ausschuss mehrheitlich die Veröffentlichung der Herstellerstudien, die bei der Unbedenklichkeitsbewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Berücksichtigung fanden.
„Wir sollten diese Untersuchungen veröffentlichen und mit einer Zulassung warten, bis das geschehen ist“, erklärte Berichterstatter Pavel Poc von den tschechischen Sozialisten. Er verwies auf die Eingruppierung von Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ durch die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC). „Bevor das Zulassungsverfahren einer dermaßen häufig benutzten Substanz fortgeführt wird, muss jede Ungewissheit muss ausgeräumt werden“, so Poc. Das Plenum wird voraussichtlich in der Sitzungswoche vom 11. bis zum 14. April in Straßburg entscheiden, ob es sich die Haltung des Umweltausschusses zu eigen macht.
Die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat, ein Verbund von Unternehmen der deutschen Pflanzenschutzindustrie, kritisierte den Entwurf. Die Beschlussvorlage enthalte eine Reihe von unbegründeten und wissenschaftlich nicht haltbaren Feststellungen. Auch würden die Ergebnisse der umfangreichen und gründlichen Begutachtungen der EFSA und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) völlig außer Acht gelassen. Entscheidungen müssten jedoch auf Grundlage einer fachlichen Bewertung durch die zuständigen Experten getroffen werden. AgE (24.03.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl