Der Deutsche Bauernverband (DBV) hält das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelverpackungen in der bisherigen Form nicht mehr für zeitgemäß. Damit stellte sich der Verband heute hinter den Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der am Wochenende angekündigt hatte, er strebe eine Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums an.
Der DBV erinnerte an eine Entschließung, die das Verbandspräsidium auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen hatte. Darin spricht sich das Gremium dafür aus, bei lange haltbaren Lebensmitteln wie Mehl, Reis, Nudeln oder Mineralwasser das Mindesthaltbarkeitsdatum durch die Angabe des Herstellungsjahres zu ersetzen, um damit einer vorschnellen Entsorgung vorzubeugen.
Weitere wesentliche Elemente einer wirksamen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung sieht der Bauernverband in einer optimierten Lagerung und Logistik vom Acker bis zum Teller, in einer nachhaltigen Preisbildung anstatt der Billigstrategie des Lebensmitteleinzelhandels sowie in der besseren Wertschätzung von Lebensmitteln in der Ernährungsbildung.
Keinen Handlungsbedarf sieht der DBV in der Landwirtschaft. Im landwirtschaftlichen Betrieb gebe es faktisch keine Lebensmittelvernichtung. Bei Getreide, Milch und Fleisch werde die gesamte verwendungsfähige Erzeugung verarbeitet. Auch bei heimischem Obst und Gemüse seien die Verwertungsketten weitestgehend geschlossen.
Für nicht gerechtfertigt hält der Bauernverband die Kritik an Handelsnormen. Sie könnten Lebensmittelverschwendung verringern. Handelsnormen böten Verbrauchern, Handel sowie Erzeugern eine gewisse Sicherheit über Qualität, Nachfrage und Produktion. Zudem werde der internationale Handel von Obst und Gemüse vereinfacht. AgE
(31.03.2016)