Die vor acht Tagen bei einem Großbrand stark beschädigte Oldenburger Geflügelspezialitäten GmbH wird ihre Produktion Mitte Mai wohl wieder aufnehmen können. Wie die PHW-Gruppe heute mitteilte, wird ein Teil des Werkes, das auch für die Marke Wiesenhof produziert, für die Arbeit von rund 350 Mitarbeitern in der Zerlegung und der Verpackung ab diesem Zeitpunkt vorbereitet. Bis zur vollständigen Wiederaufnahme des Betriebes werden nach Unternehmensangaben allerdings noch eineinhalb bis zwei Jahre vergehen.
Bislang sei es bereits gelungen, alle von den PHW-Vertragslandwirten aufgezogenen und zuletzt in Lohne geschlachteten Tiere in andere Schlachtereien zu bringen und sie den Mästern auf diesem Weg rechtzeitig abzunehmen. Die Hähnchen werden laut Konzernangaben in eigene Schlachtbetriebe der PHW-Gruppe und weitere Standorte, hauptsächlich in Nord- und Ostdeutschland, gebracht. Die Zukunft dieser landwirtschaftlichen Betriebe und damit auch aller vorgelagerten Produktionsstufen - hierzu zählen Elterntierfarmen, Futtermittelwerk und Brüterei - mit insgesamt rund 500 Beschäftigten ist bereits gesichert, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Gruppe, Peter Wesjohann.
Zur Lage der Mitarbeiter am Lohner Standort und dem Erhalt der dortigen Arbeitsplätze könne man indes noch keine verbindliche Aussage treffen, so der Vorstandschef. Das gelte auch für das für morgen geplante Gespräch mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Unabhängig davon stünden in den nächsten Tagen auch Beratungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an. Das Ziel dieser Gespräche besteht Wesjohann zufolge darin, eine Lösung für die Mitarbeiter zu finden und die Zukunftsfähigkeit des Lohner Betriebes nachhaltig zu sichern. AgE
(06.04.2016)