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Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse haben sich im März etwas von ihrem siebenjährigen Tiefststand zu Jahresbeginn lösen können. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gestern mitteilte, befestigte sich der Preisindex im vergangenen Monat über alle von ihr beobachteten Warengruppen hinweg gegenüber Februar um 1,0 % auf 151,0 Punkte. Im Vorjahresvergleich war jedoch noch ein Minus von 12,0 % zu verzeichnen.
Zur jüngsten moderaten Aufwärtsentwicklung trug laut FAO vor allem der kräftige Anstieg der Zuckerpreise bei; der entsprechende Teilindex schnellte gegenüber Februar um 17,1 % auf 219,1 Punkte nach oben und erreichte den höchsten Stand seit November 2014. Verantwortlich dafür sei das größer als erwartet prognostizierte Zuckerdefizit in dieser Saison, das sich durch eine witterungsbedingt schwächere Ernte in Brasilien bei dort gleichzeitig höherer Zuckernachfrage für die Ethanolherstellung ergebe.
Erneut zulegen konnte auch der Preisindex für pflanzliche Öle, und zwar um 6,3 % auf 159,8 %. Als Grund nannten die Marktexperten der FAO Wertsteigerungen bei Palmöl, dessen Produktion durch Trockenheit in Malysia und Indonesien beeinträchtigt werden könnte. Stabil auf niedrigem Niveau blieben dagegen im März die internationalen Fleischpreise. Der Preisindex für Getreide gab gegenüber Februar um 0,4 % auf 147,6 Punkte nach, da laut FAO die Notierungen für Weizen und Mais wegen recht guter Ernteerwartungen etwas schwächelten.
Stark unter Druck standen im Berichtmonat wieder einmal die globalen Milchpreise. Der Teilindex sank gegenüber Februar um 8,2 % auf 130,3 Punkte; das war der tiefste Stand seit Juni 2009. Aufgrund des großen Angebots gaben laut FAO vor allem die Butter- und Käsepreise nach; Magermilchpulver stand dagegen wegen der preisstabilisierenden Wirkung der EU-Intervention weniger unter Druck. AgE
(11.04.2016)