Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognose für eine leicht überdurchschnittliche Getreideproduktion 2016 im Bundesgebiet bestätigt. In der heute veröffentlichten zweiten Ernteschätzung von April veranschlagt der Verband die diesjährige Druschmenge auf 48,2 Mio t; das sind lediglich 80 000 t weniger als vor einem Monat prognostiziert worden war. Im Vorjahresvergleich würde damit zwar das Ergebnis von 2015 um 628 000 t oder 1,3 % verfehlt, der Durchschnitt der letzten fünf Jahre jedoch um 1,09 Mio t oder 2,3 % Mio t übertroffen.
Unverändert ließ der DRV im Vergleich zum März seine Ernteschätzung für Weizen mit 26,1 Mio t, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang von 1,7 % entsprechen würde. Die Vorhersage für die Gerstenerzeugung wurde um 96 000 t auf nun 11,3 Mio t gesenkt; im Vergleich zum Rekordjahr 2015 wäre demnach mit einem Produktionsrückgang von 2,7 % zu rechnen. Die Körnermaiserzeuger dürften dagegen aufgrund des um 1,3 % ausgedehnten Anbaus und voraussichtlich um 8,9 % höherer Hektarerträge eine im Vorjahresvergleich um 12,4 % größere Ernte von 4,46 Mio t einfahren.
Für die Sommerkulturen geht der Raiffeisenverband wie im Vormonat von nahezu unveränderten Anbauflächen aus. Bei Sommergerste werden weiterhin 365 000 ha erwartet; die Erzeugung soll mit 1,99 Mio t annähernd das Vorjahresniveau erreichen. Gleiches gilt für Sommerweizen mit einer voraussichtlichen Produktion von 292 000 t, während die Erzeugung von Hafer vor allem wegen besserer Ertragserwartungen um 4,7 % auf 593 000 t zulegen soll.
Keine wesentliche Änderung hat der DRV bei seiner Ernteprognose für Raps vorgenommen. Erwartet wird bei einer nahezu unveränderten Anbaufläche ein Durchschnittsertrag von 39,1 dt/ha, woraus sich eine Druschmenge von 5,04 Mio t ableitet; das wären 0,6 % mehr als 2015. Bei dieser Kultur haben die milden Temperaturen in den vergangenen vierzehn Tagen laut DRV für einen zügigen Wachstumsfortschritt gesorgt. AgE
(14.04.2016)