Die Sojabohnenkontrakte an der Terminbörse in Chicago haben nach der vor zwei Wochen gestarteten Rallye gestern die psychologisch wichtige Marke von 10 $/bu (325 Euro/t) geknackt. So wurde der vordere Maifuture in der Spitze für 10,35 (336 Euro/t) gehandelt, rutschte aber heute gegen 3.50 Uhr Ortszeit wieder knapp unter die Zehn-Dollar-Linie.
Auslöser für die kräftigen Notizgewinne von insgesamt rund 10 % waren Überschwemmungen in wichtigen Anbauregionen Zentralargentiniens. Die Bauernverbände dort berichteten von einer besorgniserregenden Lage, denn die Erntearbeiten und der Abtransport der Bohnen seien vielerorts nicht möglich. Gleichzeitig werde die Qualität der Bohnen durch die Nässe beeinträchtigt.
Allerdings sah die Getreidebörse in Buenos Aires gestern - wie in der Vorwoche - die Ernte im eigenen Land bei 60 Mio t Sojabohnen, schloss aber wegen der aktuellen Wetterlage eine Abwärtskorrektur bei den Folgeprognosen nicht aus. Händler registrierten zuletzt wegen der deutlichen Ernteverzögerung in Argentinien steigendes Kaufinteresse Chinas an US-Ware. Allerdings wiesen sie darauf hin, dass der Chigagoer Sojabohnenfuture mit Fälligkeit im November mittlerweile wieder deutlich weniger als 10 $/bu koste.
Unterdessen betonte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Verweis auf Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), dass erste Schätzungen für das kommende Wirtschaftsjahr 2016/17 auf eine umfangreiche globale Sojaerzeugung hindeuteten. So werde beispielsweise in den USA die Rekordanbaufläche von 2015 nach aktuellem Stand nur knapp verfehlt. AgE
(25.04.2016)