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Als ein starkes Signal an die Weltgemeinschaft wertet Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt das G7-Agrarministertreffen am letzten Wochenende im japanischen Niigata. Die Konferenz zeige, dass die Agrarpolitik im Kampf gegen den Hunger eine Schlüsselrolle spiele. Ernährung funktioniere nicht ohne Landwirtschaft.
Schmidt erinnerte anlässlich des G7-Treffens daran, dass die meisten Menschen in den von Armut und Hunger betroffenen Krisenregionen auf dem Land lebten. Soziale Verwerfungen, politische Unruhen und gewaltsame Konflikte entstünden unter anderem dadurch, dass es weder Lebensperspektiven noch Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen wie Wasser und Nahrung gebe. Insbesondere die Verknappung der Ressource Wasser stelle die Landwirtschaft vor Herausforderungen, die es gemeinsam zu lösen gelte.
Der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, warf Schmidt inhaltsleere Worthülsen vor. Wer sich ernsthaft um die Ernährungssicherung der Weltbevölkerung sorge, müsse das System der europäischen Billigfleischproduktion kritisch betrachten. Die Ressourcen der südamerikanischen Landbevölkerung landen in den Futtertrögen unserer Schweine, so der Grünen-Politiker.
Durch die hohe Nachfrage nach Soja bauten vor allem in Brasilien und Argentinien sowie Paraguay immer mehr Bauern Futtermittel für den Export statt Rohstoffe für die eigene Bevölkerung an. Dadurch würden die Grundnahrungsmittel teurer. Das treffe besonders die ärmeren Bevölkerungsgruppen. Zudem habe die Landwirtschaft und vor allem die überbordende Fleischproduktion einen maßgeblichen Einfluss auf den Klimawandel und die Wasserverknappung. AgE
(26.04.2016)