Der Kurs des Frontkontraktes auf Kartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hat in den vergangenen Wochen kräftig zugelegt. Heute gegen 10.00 Uhr wurde der Junifuture für 20,40 Euro/dt gehandelt. Am Freitag hatte dieser Kontrakt erstmals die psychologisch wichtige Linie von 20 Euro geknackt und den Handel mit 20,10 Euro/dt beendet, was einem Aufschlag von gut einem Fünftel gegenüber dem Kurs zu Beginn der Rallye in der ersten Aprilhälfte entsprach.
Gleichzeitig hatte der Kontrakt auf neuerntige Ware mit Fälligkeit im April 2017 auf 15,10 Euro/dt zu; das bedeutete allerdings ein Plus von lediglich 5,6 %. Am heutigen Morgen wurden für diesen Future 15,10 Euro/dt geboten, jedoch 15,20 Euro/dt verlangt.
Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) sorgte in der vergangenen Woche für Kursunterstützung. Zwar veranschlagte die NEPG die Anbaufläche für Konsumkartoffeln zur Ernte 2016 in den wichtigsten nordwesteuropäischen Erzeugerländern, nämlich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien, auf insgesamt 546 500 ha, was eine Ausdehnung um 19 500 ha gegenüber der vorhergehenden Saison bedeuten würde. Gleichzeitig berichtete die NEPG aber, dass Ende April rund 40 % der gesamten Kartoffelfläche noch nicht bepflanzt gewesen seien.
Je nach Region hinkten die Landwirte mit der Feldbestellung um zwei bis drei Wochen hinterher, so die Organisation. Auslöser für die Verzögerung seien Regenfälle und die niedrigen Temperaturen in den vergangenen Wochen gewesen. In Belgien müssten sogar 10 % der frühen Verarbeitungskartoffeln noch gepflanzt werden. AgE
(10.05.2016)