EU-Agrarkommissar Phil Hogan will die Interventionsmenge für den Ankauf von Milchmagerpulver auf 350 000 t erhöhen. Dies kündigte er am heutigen Donnerstagmorgen in einer Plenarsitzung des EU-Parlaments zur Krise auf dem europäischen Agrarmarkt an. Die Kommission reagiert damit auf die überraschend schnell erreichte, erst Mitte April festgesetzte neue Obergrenze durch die öffentliche Intervention von 218 000 t.
Bis zum Montag dieser Woche hätten die öffentlichen Stellen eine Gesamtanlieferungsmenge von 216 791 t verzeichnet, davon alleine 7 836 t am Meldetag, teilte die Kommission gestern mit. Damit ist der Ankauf durch die staatlichen Stellen zu festen Preisen nun vorerst erneut ausgesetzt. Nach der Verdoppelung des Ankaufsrahmens Mitte April hat es somit lediglich rund fünf Wochen gedauert, bis das Volumen ausgeschöpft worden ist.
Das heißt aber nicht, dass die Intervention stoppt; statt Aufkäufe gibt es nun Ausschreibungen, sagte der Vizegeneraldirektor für Landwirtschaft in der EU-Kommission, Joost Korte, am Mittwochabend in einer Anhörung des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament zur Milchmarktkrise. Statt automatischer Aufkäufe soll Magermilchpulver - möglichst nahe am Interventionsfestpreis - bereits ab dem heutigen Donnerstag mittels Ausschreibungen aufgekauft werden, hieß es in Brüssel.
Agrarkommissar Hogan hatte sich angesichts des absehbaren schnellen Erreichens des Aufkaufvolumens bereits auf dem EU-Agrarrat am 17. Mai offen gezeigt, die Obergrenze für die Interventionsmenge von Magermilchpulver weiter zu erhöhen. Mit dem offiziellen Inkrafttreten der heute angekündigten neuen Obergrenze sei aus verfahrenstechnischen Gründen eher in einigen Wochen als in einigen Tagen zu rechnen, hieß es in der Kommission. AgE
(27.05.2016)