ISN unterstützt Einrichtung einer EU-Tierschutzplattform

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hat die beabsichtigte Errichtung einer EU-Tierschutzplattform begrüßt. Wie die ISN heute betonte, könnten auf dieser Ebene die Kontrolle und Durchsetzung der geltenden EU-Rechtsvorschriften verbessert und damit Wettbewerbsverzerrung vermieden werden. In der Regel werde nämlich in Deutschland europäisches Recht sofort und kompromisslos umgesetzt, während man sich in anderen Ländern nur sehr gemächlich daran mache.
Als Beispiel nannte die Interessenvertretung die EU-Richtlinie zur Umstellung auf die Gruppenhaltung von Sauen, die nach einer zwölfjährigen Übergangsfrist am 1. Januar 2013 in Kraft trat. Diese Anforderungen hätten aber nicht alle Mitgliedsstaaten fristgerecht und vollständig umgesetzt. So habe die EU-Kommission die Nachzügler Frankreich, Belgien, Zypern und Griechenland im Januar 2014 erneut ermahnen müssen, während Deutschland bereits im Dezember 2012 einen Umstellungsstand von über 99 % gemeldet habe. Dabei hätten deutsche Sauenhalter zum Teil viel Geld investiert. Zahlreiche Betriebsleiter hätten aber auch „das Handtuch geschmissen“.
Die ISN sieht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schweinehaltung aktuell insbesondere durch den Verzicht auf die betäubungslose Ferkelkastration bedroht, der in Deutschland ab 2019 gesetzlich vorgeschrieben ist. Hierzu gebe es in anderen EU-Mitgliedstaaten wie den Niederlanden und Dänemark nur freiwillige Vereinbarungen. Auch in diesem Fall würden die deutschen Ferkelerzeuger „die Dummen“ sein, wenn die Nachbarn problemlos ohne Betäubung kastrierte Ferkel liefern könnten. Ähnlich brisant sei die Situation beim diskutierten Verzicht auf das Kupieren von Ferkelschwänzen. AgE (30.05.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl