Die Bundesregierung sieht die Hauptaufgabe der Landwirtschaft auch in den nächsten Jahren primär in der Ernährungssicherung beziehungsweise der Erzeugung qualitativ und gesundheitlich einwandfreier Lebens- und Futtermittel. Dabei setzt sie auch auf die weitere Verringerung von Lebensmittelverschwendung. Das geht aus dem Bericht der Bundesregierung zur Ernährungspolitik, Lebensmittel- und Produktsicherheit 2016 hervor, den das Kabinett heute in Berlin beschlossen hat.
Darin verweist die Bundesregierung auf die Herausforderung, die das Wachstum der Weltbevölkerung bis 2050 von derzeit 7 Milliarden auf voraussichtlich mehr als 9 Milliarden Menschen mit sich bringen werde. Die Verwirklichung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung erhält damit nach ihrer Einschätzung eine neue Dimension.
Einen wichtigen Beitrag dazu soll nach dem Willen der Bundesregierung die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung leisten. Dazu soll die Initiative Zu gut für die Tonne kontinuierlich weiterentwickelt und in eine nationale Strategie gegen Lebensmittelverschwendung überführt werden. Hier will die Regierung neben den Bundesländern auch die Akteure der Wertschöpfungskette einbinden.
Nach Auffassung des Bundeskabinetts bestehen gerade im Produktions- und Distributionsbereich noch erhebliche Potentiale zur Verringerung von Lebensmittelverlusten. Um diese auszuschöpfen, will sie jedoch nicht auf regulative Eingriffe zurückgreifen. Geplant sind vielmehr eine Intensivierung des Dialogs mit den Akteuren der Wertschöpfungskette sowie die Umsetzung freiwilliger Vereinbarungen. Im Bericht ist hierbei die Rede davon, eine Plattform zum Austausch von Wissen und best practice-Beispielen aufzubauen, wie auch eine repräsentative Datengrundlage zu schaffen, um bestehende und neue Beiträge zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung besser bewerten zu können. AgE
(02.06.2016)