BDP mahnt bessere Rahmenbedingungen für Pflanzenzüchter an

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Nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Carl-Stephan Schäfer, müssen die Rahmenbedingungen für die Branche weiter verbessert werden, um ihre Zukunftsfähigkeit in Deutschland sicherzustellen. Wie Schäfer bei der öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung zum Thema „Zukunft der Pflanzenzüchtung“ in dieser Woche betonte, muss unter anderem der Sortenschutz mit dem Züchtungsvorbehalt als Motor für Innovationen als primäres Schutzrecht in der Pflanzenzüchtung gewahrt bleiben.
Der BDP-Präsident beklagte, dass unverhältnismäßige Dokumentationspflichten der Pflanzenzüchter faktisch den Züchtungsvorbehalt unterliefen und so die biologische Vielfalt gefährdeten. Die vom deutschen Gesetzgeber geschaffene Klarheit bei der Begrenzung des Patentschutzes auf technische Erfindungen müsse europaweit einheitlich umgesetzt werden. Darüber hinaus forderte Schäfer, das „für Züchter und Landwirte gleichermaßen ungerechte Verfahren zur Erhebung von Nachbaugebühren“ zeitnah zu überarbeiten. Eine Gesetzesänderung müsse hier eine praktikable und praxisnahe Regelung gewährleisten. Damit würde auch sichergestellt, dass die Züchter weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren könnten.
Der Referent für Landwirtschaft bei „Brot für die Welt“, Stig Tanzmann, kritisierte indes, dass die universitären und staatlichen Forschungsstrukturen in den vergangenen Jahrzehnten stark in Richtung von Kooperationen mit den großen Konzernen ausgerichtet worden seien. Dabei sei ein starker Fokus auf biotechnologische Verfahren wie die Gentechnik und die weitere Entschlüsselung der Pflanzengenetik gelegt worden, wovon vor allem die großen Konzerne profitiert hätten. Dadurch werde die Vielfalt, die in der deutschen Pflanzenzucht vorhanden sei, nicht ausreichend berücksichtigt.
Tanzmann sprach sich zudem gegen eine weitere Unternehmenskonzentration bei den Saatgutproduzenten aus. Der Geschäftsführer des Vereins Testbiotech, Christoph Then, warnte, es drohe ein Oligopol, wenn die Bayer AG Monsanto übernähme und DuPont mit Dow AgroSciences sowie ChemChina mit Syngenta verschmelzen würden. AgE (06.06.2016)
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