Hendricks kritisiert Maisanbau als Risikofaktor für Überflutungen

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Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks thematisiert weiter die Mitverantwortung der „intensiven Landwirtschaft“ für Überschwemmungen. Insbesondere der Maisanbau sei bei Dauerregen im Frühsommer ein zusätzlicher Risikofaktor für Überflutungen, sagte die SPD-Politikerin gestern in einer Aktuellen Stunde des Bundestages. Vor allem in hügeligen Mittelgebirgslagen könne der intensive Maisanbau die Hochwassergefahr erhöhen, wie zuletzt auch Experten in den bayerischen Behörden bestätigt hätten.
Das von Unwettern heimgesuchte Niederbayern bezeichnete die Ministerin als das „Zentrum des Maisanbaus“ im Freistaat. Dieser umfasse stellenweise mehr als ein Drittel des gesamten Ackerlandes in der Region. Gleichzeitig zähle das niederbayerische Rottal zu den vier Regionen in Deutschland, die am stärksten unter Erosion litten. Hendricks mahnte die Einhaltung einer guten fachlichen Praxis an: „Wiesen dort, wo sie hingehören, und Äcker dort, wo sie hingehören.“ Dies müsse der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer aber auch „seinen Bauern“ sagen, „wenn er sich für einen noch stärkeren Anbau der Biomasse einsetzt“.
Demgegenüber wies der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) entsprechende Schuldzuweisungen zurück. In seiner Reaktion auf einen WDR-Fernsehbeitrag machte der Verband darauf aufmerksam, dass in den von Überschwemmungen betroffenen rheinischen Gebieten der Maisanbau keine große Bedeutung habe. Insgesamt hätten die Böden die starken Niederschläge gut aufnehmen können. Das liegt nach RLV-Angaben daran, dass die Landwirte in den vergangen Jahren viel für den Erosionsschutz getan haben, etwa durch den Verzicht auf den Pflug oder den Anbau von Zwischenfrüchten. Vielerorts bemühten sich die Landwirte auch beim Maisanbau bereits, bodenschonend vorzugehen. Der Verband verwies auf den Anbau von Untersaaten und die pfluglose Bodenbearbeitung. AgE (10.06.2016)
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