Betriebe brauchen sämtliche Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

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Gegen einseitige Festlegungen bei der Entwicklung von Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration hat sich der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, ausgesprochen. „Wir brauchen alle Optionen“, sagte Röring anlässlich einer Fachtagung des Bundeslandwirtschaftsministeriums und der QS Qualität und Sicherheit GmbH heute Berlin.
So müsse gewährleistet sein, dass künftig die Kastration unter Betäubung, die Immunokastrationsimpfung und die Jungebermast gleichberechtigt den Betrieben zur Verfügung stünden, sagte der WLV-Präsident gegenüber AGRA-EUROPE. Eine Vorabfestlegung dürfe es nicht geben, wenngleich die Möglichkeiten der Ebermast aus seiner Sicht begrenzt seien.
Röring begrüßte die Zusage zumindest von Teilen des Handels, künftig an importierte Fleischwaren die gleichen Anforderungen hinsichtlich der Ferkelkastration zu stellen wie an inländische Erzeugnisse. Die Branche werde dafür Sorge tragen, dass ab 2019 die Vorgaben auch für Ferkel, Mastscheine und Schweinefleisch gelten, die aus dem Ausland ins QS-System geliefert würden.
Keine Aussichten misst der WLV-Präsident Forderungen nach einer zeitlichen Verschiebung des Verbots der betäubungslosen Ferkelkastration bei: „Der 1. Januar 2019 steht.“ Die Branche werde die Umstellung schaffen. Röring sagte gleichzeitig einen gravierenden Strukturwandel infolge der Neuregelung in der Erzeugung, aber insbesondere im Bereich der mittelständischen Schlachtereien voraus. Den Lebensmitteleinzelhandel forderte der Verbandspräsident auf, den 1. Januar 2019 als Ausstiegsdatum nicht durch vorgeschaltete Vorgaben zu unterlaufen. AgE (10.06.2016)
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