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Insgesamt 8 961 landwirtschaftliche Betriebe haben in den vergangenen sechs Monaten auf Antrag Liquiditätsbeihilfen in Höhe von insgesamt 65,2 Mio Euro erhalten. Das teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium heute mit. Nach seinen Angaben wirkten die Zuschüsse als Hebel und sorgten für kurzfristige Liquidität auf den Höfen von über 750 Mio Euro. Dem Agrarressort zufolge genehmigte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) 7 369 Anträge von Milchviehhaltern und 1 592 Anträge von schweinehaltenden Betrieben, was rund 10 % der Milchbauern und 6 % der Schweinehalter entspricht. Insgesamt 960 Anträge wurden abgelehnt, wobei die gesamte Antragssumme mit 71,5 Mio Euro die verfügbaren Mittel um 2,3 Mio Euro übertraf.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erklärte zum Abschluss des Programms:
Unser Liquiditätshilfeprogramm hat große Wirkung erzielt. Die hohe Inanspruchnahme dokumentiert, wie schwierig die Lage ist und wie wichtig finanzielle Hilfen für die betroffenen Landwirte sind. Schmidt stellte aber auch fest, dass sich der Milchpreis seit Beginn des Programms weiter verschlechtert habe. Die hohe Milchmenge drücke die Preise in den Keller. Deshalb setze ich mich für ein weiteres Liquiditätsprogramm der EU ein. Bund und Länder sollten dieses Programm mit eigenen Mitteln ergänzen, so der CSU-Politiker. Zur Unterstützung der Marktbeteiligten für die notwendige Neuausrichtung des Milchmarktes müssten weitere Hilfen an eine Mengenbegrenzung gekoppelt werden können.
Wie das Ministerium erläuterte, wurden durch die Bindung des Liquiditätszuschusses an ein Liquiditätsdarlehen das Programmvolumen um den Faktor zehn gehebelt und Darlehen von rund 686 Mio Euro ausgezahlt. BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden erklärte, seine Behörde sei stolz, dass sie einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Betrieben in schwieriger Lage habe leisten können. Laut BLE flossen von der Liquiditätshilfe 20,1 Mio Euro nach Bayern, 17,0 Mio Euro nach Niedersachsen, 9,5 Mio Euro nach Nordrhein-Westfalen, 5,8 Mio Euro nach Schleswig-Holstein und 4,9 Mio Euro nach Baden-Württemberg. AgE
(15.06.2016)