Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln den richtigen Weg eingeschlagen, um die Qualität pflanzlicher Produkte zu sichern und den Integrierten Pflanzenschutz weiterzuentwickeln. Wie DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken heute im Vorfeld des Workshops des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Halbzeitbewertung des Aktionsplans und mit Hinweis auf die Debatte um Glyphosat weiter betonte, wird sich die Landwirtschaft für eine Weiterentwicklung des NAP einsetzen, erwartet aber, dass diese auf Basis von Fakten erfolgt.
Nachholbedarf bestehe beim NAP vor allem darin, den Nutzen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln für die Qualität von Lebensmitteln und der Sicherung von Ernten herauszustellen, erklärte Krüsken. Der Bauernverband habe sich von Anfang an konstruktiv in die Diskussion zum Aktionsplan eingebracht, der sich die Umweltverbände leider entzogen hätten. Dies ist im Sinne der Sache unverständlich. Wir fragen uns schon, warum man dieser notwendigen Debatte aus dem Weg geht, so Krüsken. Positiv bewertet der DBV-Generalsekretär das Projekt Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenschutz, in dem innovative Verfahren angewendet und als beispielgebend in der Landwirtschaft kommuniziert würden. Darüber hinaus habe sich erfreulicherweise beim Thema Puffer- und Randstreifen ein breites Bündnis für die Nutzung des Greening gebildet.
Krüsken wies auch darauf hin, dass sich aktuell besonders bei Ackerkulturen mit geringerem Anbauvolumen das Fehlen von Wirkstoffen und ganzer Wirkstoffgruppen dramatisch bemerkbar mache. Von dem Ziel des NAP, in 80 % aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens drei Wirkstoffe zur Verfügung zu haben, sei man derzeit noch weit entfernt. Dazu seien dringend zusätzliche Anstrengungen notwendig. Das Infragestellen des Zulassungsverfahrens durch Teile der Politik und einige Nichtregierungsorganisationen sei angesichts der weltweit vorbildlichen Standards in seiner pauschalen Art verantwortungslos und schüre ungerechtfertigte Ängste in der Gesellschaft. AgE
(15.06.2016)