„Brexit“ wäre Rückschlag für deutschen Agrarhandel

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Besorgt über die Folgen eines möglichen EU-Austritts von Großbritannien für den innergemeinschaftlichen Agrarhandel hat sich der Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Dr. Henning Ehlers, geäußert. „Der Brexit wäre ein erheblicher Rückschlag für den deutschen Agrarhandel und vor allem für die Idee der europäischen Werte- und Wirtschaftsgemeinschaft“, sagte Ehlers beim Raiffeisentag heute in Berlin.
Seinen Angaben zufolge exportiert die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft jährlich Güter im Wert von rund 4,2 Mrd Euro in das Vereinigte Königreich. Im Gegenzug beliefen sich die britischen Lieferungen auf etwa 1,4 Mrd Euro. Damit liege die deutsche Außenhandelsbilanz mit fast 3 Mrd Euro im Plus. Schwerpunkte der Genossenschaften seien Milch- und Fleischprodukte, auf die etwa 15 % des deutsch-britischen Agrarhandels entfielen.
Ehlers befürchtet eine längere Phase der Unsicherheit, sollte das Referendum zu Lasten der EU-Befürworter ausgehen. Der DRV-Generalsekretär schätzt es als völlig offen ein, wie sich dann die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien entwickeln würden. Er verwies auf Prognosen von Experten, wonach die Verhandlungen über die Austrittsbedingungen einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren in Anspruch nehmen würden.
Weiterhin großer Bemühungen bedarf es laut Ehlers zur Beseitigung von Handelshemmnissen gegenüber wichtigen Drittländern wie China. Neben Erfolgen wie im Obsthandel mit dem „Reich der Mitte“ bestehe weiterhin großer Handlungsbedarf beim Getreideexport. Aufgrund phytosanitärer Hindernisse könne seit mehr als 20 Jahren kein deutsches Getreide nach China ausgeführt werden. Derzeit arbeite man daran, ein Marktzugangsverfahren für Gerste und Weizen auf den Weg zu bringen. Ziel sei es, den chinesischen Behörden bis Ende dieses Jahres ein entsprechendes Dossier vorzulegen. AgE (16.06.2016)
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