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Das Deutsche Milchkontor (DMK) will angesichts der weiter schwierigen Marktsituation an seiner strategischen Ausrichtung und dem Sparkurs festhalten. Das krisenhafte Jahr 2015 hat gezeigt, dass die langfristige Strategie der DMK richtig ist, auch wenn zurzeit jeder mögliche Cent auf die Höfe gehen muss und auch geht, sagte der Sprecher der Geschäftsführung des größten deutschen Milchkonzerns, Dr. Josef Schwaiger, heute bei der Bilanzpressekonferenz in Bremen. Die Schwerpunkte der Strategie liegen ihm zufolge auf der Stärkung des Markengeschäfts, der Entwicklung und Einführung von Innovationen und der Internationalisierung. Das 2015 eingeleitete Kostensenkungsprogramm soll bis Ende 2016 rund 60 Mio Euro freisetzen.
Im vergangenen Jahr war laut DMK aufgrund der niedrigen Produktpreise der Umsatz um 715 Mio Euro oder 13,4 % auf 4,61 Mrd Euro gesunken. Der Jahresüberschuss im Konzern belief sich mit 13,0 Mio Euro nur noch auf rund ein Drittel des Vorjahresergebnisses. Allerdings sei dieser Rückgang bewusst herbeigeführt worden, indem 30 Mio Euro Gewinn über das Milchgeld zusätzlich an die Landwirte geflossen seien, erläuterte Schwaiger. Der Auszahlungspreis lag 2015 mit 27,57 Cent/kg dennoch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres von 36,86 Cent/kg. Zudem will die Genossenschaft eine Dividende von rund 7 Mio Euro an die Anteilseigner ausschütten.
Wie das DMK außerdem mitteilte, soll das Jahresergebnis 2016 durch den Abschluss der Großinvestitionen weniger belastet werden. Von der Fusion mit dem niederländischen Käsehersteller DOC Kaas seien positive Synergieeffekte zu erwarten und die neu in Betrieb genommenen Anlagen in Zeven, Georgsmarienhütte und Erfurt hätten schon 2015 zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit beigetragen. Der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) reicht das nicht. Deren Vertreter protestierten vor Ort gegen die jüngste Milchpreissenkung des Konzerns und dessen Weigerung, an einem Programm zur Reduzierung der Milchmengen teilzunehmen. AgE
(22.06.2016)