Deutschland und Polen drängen auf einfachere EU-Agrarpolitik

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Deutschland und Polen wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ausbauen. In einer Erklärung, die Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und sein Warschauer Amtskollege Krzysztof Jurgiel im Rahmen der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen anlässlich des 25. Jubiläums des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages heute in Berlin unterzeichneten, bekräftigen beide Seiten ihre Forderung nach einer Vereinfachung der GAP.
Die „übermäßig aufwändigen, im Detail oft nicht nachvollziehbaren und unflexiblen“ Anforderungen an Verwaltung und Kontrolle stellten für die landwirtschaftlichen Betriebe einen Kostenfaktor und ein zusätzliches Erschwernis dar, der und das gerade in Krisenzeiten ihre wirtschaftliche Nachhaltigkeit gefährdeten, heißt es in der Erklärung. Notwendige Vereinfachungen müssten sowohl bei den Landwirten als auch den zuständigen Verwaltungen ankommen. Der EU-Gesetzgeber müsse seine Vorgaben auf Grundsätzliches beschränken. Der Subsidiarität müsse mehr Bedeutung zukommen.
Ausdrücklich betonen beide Minister den Stellenwert der ländlichen Entwicklung. Zu den anstehenden Aufgaben zählten die Schaffung von Arbeitsplätzen außerhalb der Landwirtschaft sowie die Gewährleistung der Verfügbarkeit und eine angemessene Qualität öffentlicher Dienste und der Grundversorgung in ländlichen Gebieten.
„Deutschland und Polen verbindet eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft“, erklärte Schmidt. Gemeinsam werde man auch zukünftig für eine starke und effiziente europäische Agrarpolitik streiten. Die Ziele seien eine wirtschaftlich erfolgreiche und ökologisch verantwortliche Landwirtschaft, effiziente Agrarmärkte und ein funktionierender Binnenmarkt sowie eine ausgewogene ländliche Entwicklung. AgE (23.06.2016)
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