Die schwierige Situation am Milchmarkt hat bei der Hochwald Gruppe das Geschäftsergebnis 2015 belastet und wird das auch in diesem Jahr noch. Wie das genossenschaftliche Molkereiunternehmen gestern anlässlich seiner Vertreterversammlung in Maria Laach mitteilte, ging der Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 um 9,4 % auf 1,44 Mrd Euro zurück. Hochwald nimmt jedoch für sich in Anspruch, damit besser abgeschnitten zu haben als der Branchendurchschnitt. Das gelte auch für den gezahlten Milchpreis. Dieser sei bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß einschließlich Nachzahlung gegenüber 2014 zwar um 20,5 % auf 30,80 Cent/kg gesunken; er habe damit aber um 1,50 Cent/kg über dem Bundesmittel gelegen.
Für 2016 erwartet die Hochwald Gruppe weiter sinkende Erlöse. Das Jahr sei unter schwierigen Bedingungen gestartet, denn das hohe Milchaufkommen treffe weiterhin auf eine schwächelnde Nachfrage. Politische Krisen in einigen arabischen und afrikanischen Staaten sowie der Verfall der Rohölpreise führten dazu, dass einige Länder ihre Milchimporte drosselten, berichtete die Molkerei. Allerdings seien erste Anzeichen einer Erholung erkennbar. Hochwald-Geschäftsführer Detlef Latka rechnet jedoch mit einem weiteren Rückgang der Milchpreise gegenüber 2015; er will seinen Erzeugern den Rohstoff jedoch im Vergleich zum Bundesmittel aber weiterhin überdurchschnittlich vergüten.
Die Führung von Hochwald setzt nach eigenen Angaben auf den Ausbau wertschöpfungsstarker Geschäftsfelder. Der zweite Geschäftsführer der Molkerei, Karl Eismann, wies darauf hin, dass mit der Erschließung des Geschäftsfeldes Baby- und Kindernahrung und der Inbetriebnahme des Trockenwerkes in Hünfeld ein neues Niveau der Veredlung von Milch erreicht worden sei. Zudem sei Ende 2015 mit der strategischen Ausrichtung Hochwald 2020 begonnen worden, in deren Folge bereits der Verkauf des Fleischwerkes in Meppen und eine Kooperation mit der Schwälbchen Molkerei beschlossen worden seien. AgE
(24.06.2016)