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Tief besorgt über den Ausgang der britischen Volksabstimmung zum EU-Austritt hat sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, geäußert. Europa ist nicht nur unser Markt, sondern politische Verpflichtung und Verantwortung zugleich, erklärte Rukwied heute in Berlin. Die deutschen Bauernfamilien betrachteten das britische Votum für den Brexit daher mit allergrößter Sorge um die Stabilität und Einigungskraft der Gemeinschaft.
Der Bauernpräsident nannte es mehr als bedauerlich, dass die europäische Idee durch populistische Kampagnen in so großem Maß Schaden nehmen konnte. Auch wenn in erster Linie die britische Bevölkerung, darunter auch die britischen Landwirte, die wirtschaftlich Leidtragenden sein würden, verbleibe doch der politische und gesellschaftliche Schaden bei der gesamten EU. Für Deutschland sei Großbritannien auch bei Agrarprodukten und Lebensmitteln ein wichtiger Handelspartner. Rukwied zufolge verbinden beide Länder in Fragen der Agrarpolitik gleichgerichtete Vorstellungen.
Der DBV-Präsident warnte davor, das Votum der britischen Bevölkerung als Betriebsunfall abzutun. Vielmehr sei es Ausdruck eines in vielen Ländern schon länger vorhandenen Verdrusses über die Europäische Union. Es bleibt zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen in den europäischen Hauptstädten wie in Brüssel die Botschaft verstanden haben und die europäische Idee nicht bürokratisch verwalten, sondern im Sinne der Menschen in Europa gestalten, betonte Rukwied. AgE
(25.06.2016)