Nobelpreisträger kritisieren Anti-GVO-Kampf von Greenpeace

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Heftige Kritik am Kampf von Greenpeace gegen gentechnisch veränderte Nutzpflanzen (GVO) haben jetzt mehr als 100 Nobelpreisträger in einem gemeinsamen offenen Brief an die Umweltschutzorganisation, die Vereinten Nationen (UN) und die Regierungen der Welt geübt. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen mit Greenpeace an ihrer Spitze führten eine emotionale Debatte um GVO, in der die Risiken und Vorteile der Technologie falsch dargelegt und sogar Forschung etwa durch Feldzerstörungen behindert würden, heißt es in dem Papier.
Die Forscher betonen, dass GVO nachgewiesen ein sowohl für die Menschen als auch die Umwelt sicheres Instrument seien, um zur Deckung des künftig kräftig steigenden Nahrungsmittelbedarfs auf der Welt beizutragen. Zudem habe beispielsweise der gentechnisch mit Vitamin A angereicherte „Goldene Reis“ das Potential, Krankheiten und Todesfälle infolge von Vitamin A-Mangel zu verhindern. Diese seien vor allem in Entwicklungsländern häufig.
Die Nobelpreisträger forderten Greenpeace auf, seine Kampagne gegen GVO und speziell den Goldenen Reis zu beenden. An die Regierungen der Welt appellierten sie, die GVO-Kampagne der Umweltorganisation abzulehnen und den Landwirten den Zugang zu der modernen Technologie zu ermöglichen. Kritik auf Grundlage von Emotionen und Glaubenssätzen, die in Widerspruch zu den tatsächlichen Fakten stehe, müsse gestoppt werden, unterstrichen die Forscher und ergänzten: „Wie viele Menschen auf der Welt müssen sterben, bevor wir dieses Vorgehen gegen GVO als ‚Verbrechen an der Menschlichkeit‘ werten?“
Greenpeace wies die Kritik zurück. Bisher sei nicht nachgewiesen, dass der Goldene Reis tatsächlich einem Vitamin A-Mangel vorbeugen könne. Zur Sicherung der Welternährung müsse man nicht teure neue Wege gehen, sondern könne bewährte Methoden nutzen - etwa die Verbesserung des Zugangs zu Land und die Förderung des Ökolandbaus. AgE (03.07.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl