Fische sowie andere Fluss- und Meerestiere werden als Nahrungsmittel immer beliebter, und die Nachfrage nimmt in fast allen Erdteilen zu.Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) heute mitteilte, ist der globale Verbrauch an Fisch und Aquakulturprodukten 2014 auf die neue Rekordmarke von durchschnittlich 20,1 kg pro Kopf gestiegen. Er hat sich damit seit den sechziger Jahren verdoppelt und ist in den fünf Jahren seit 2009 um 2 kg oder 11 % gewachsen. Rund 7 % des vom Menschen konsumierten Eiweißes stammen laut FAO von Fischen und Meerestieren. Bis 2025 wird laut Prognose der Analysten aus Rom der Pro-Kopf-Verbrauch auf 21,8 kg zunehmen.
Die global steigende Nachfrage ist nach Angaben der Welternährungsorganisation mit dem Fang von Wildfischen alleine längst nicht mehr zu befriedigen. Dieser habe zwar von 2009 bis 2014 um 3,2 Mio t auf 93,4 Mio t zugenommen, doch sei der Verbrauch einschließlich der nicht menschlichen Ernährung im gleichen Zeitraum um 21,3 Mio t auf 167,2 Mio t gestiegen. Der Ausbau der Aquakulturen habe jedoch die Versorgungslücke geschlossen, wobei diese Produktion im Betrachtungszeitraum um 18,1 Mio t oder rund ein Drittel auf 73,8 Mio t gewachsen sei. Auch in Zukunft werde der erwartete Verbrauchsanstieg nur mit Fischen und anderen Erzeugnissen aus Aquakulturen zu befriedigen sein, betonte die FAO.
Die Nutzung von künstlichen Produktionsanlagen für Fische und andere Wassertiere wird auch deshalb nötig sein, weil sich laut FAO die Fischbestände trotz eingeleiteter Maßnahmen noch nicht wirklich erholt haben. Rund ein Drittel des weltweiten Fangs sei wegen Überfischung biologisch als nicht nachhaltig einzustufen. Immerhin habe sich die Situation seit 2007 aber nicht verschlechtert, stellten die Experten aus Rom fest. Besonders alarmierend sei die Situation im Mittel- und im Schwarzen Meer, wo 59 % der erfassten Bestände überfischt seien, vor allem die größeren Arten. Zudem gebe die durch den Klimawandel erleichterte Ausbreitung invasiver Fischarten im östlichen Mittelmeer Anlass zur Sorge. AgE
(08.07.2016)