Siegfried Hofreiter hat sein Vorstandsmandat bei der börsennotierten KTG Agrar SE niedergelegt und um die Beendigung seines Dienstvertrags gebeten. Er wolle einem erfolgreichen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nicht im Weg stehen, begründete Hofreiter diesen Schritt.
Wie das größte deutsche Agrarunternehmen heute mitteilte, wird der bereits in der vergangenen Woche vom Aufsichtsrat in den Vorstand der Gesellschaft berufene Rechtsanwalt Jan Ockelmann aus der Sozietät JOHLKE Rechtsanwälte gemeinsam mit dem gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter und Rechtsanwalt Stefan Denkhaus in den nächsten Monaten einen Restrukturierungsplan erarbeiten.
Der Aktiengesellschaft zufolge verfügt Ockelmann über langjährige Kontakte zu landwirtschaftlichen Betrieben und Beratern. Er sei seit vielen Jahren als Insolvenzverwalter tätig und mit den Besonderheiten des Eigenverwaltungsverfahrens vertraut. Ziel sei es, das Unternehmen und die KTG-Gruppe langfristig zu erhalten und möglichst viele Arbeitsplätze an den Standorten zu sichern.
Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage der KTG Agrar war die Fälligkeit von Zinsen der im Jahr 2011 begebenen Anleihe KTG Biowertpapier II. Die Inhaber-Teilschuldverschreibung hat ein Volumen von 250 Mio Euro und ist mit jährlich 7,125 % verzinst. Die am 6. Juni dieses Jahres fällige Zinszahlung von 17,8 Mio Euro konnte nicht erbracht werden; im Juni 2017 steht die Rückzahlung der gesamten Anleihe an. AgE
(14.07.2016)