Fünfte DRV-Ernteschätzung Juli 2016

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Nur noch durchschnittliche Getreideernte in Sicht
Berlin, 15. Juli 2016. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht in seiner aktuellen Ernteschätzung für Juli nur noch von einer durchschnittlichen Getreideernte in Höhe von knapp 47,5 Mio. t aus. Das erwartete Ergebnis liegt leicht unter dem Wert des Vormonats (48,0 Mio. t). Grund für diese Anpassung sind vor allem die niedriger geschätzten Hektarerträge bei Winterweizen und Wintergerste. Das Vorjahresergebnis von 48,8 Mio. t wird nach dieser Schätzung um 2,7 Prozent unterschritten.
Beim Winterweizen erwartet der Verband eine Erntemenge von gut 25 Mio. t. Dieses Ergebnis liegt mit 4,3 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert, aber entspricht immer noch dem fünfjährigen Mittel. Bei Wintergerste wird die Ernte derzeit mit gut 9,2 Mio. t ebenfalls deutlich unter dem Vorjahresergebnis (- 4,4 %) geschätzt, das allerdings eine Rekordhöhe aufwies. Beim Roggen geht der DRV unverändert von einer Erntemenge in Höhe von 3,3 Mio. t aus. Die Sommergerstenernte wird weiterhin mit knapp 2 Mio. t auf Vorjahresniveau prognostiziert. Beim Mais erwartet der DRV unverändert gut 4,5 Mio. t.
Die Ernte hat mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands begonnen. Gerade in den Frühdruschgebieten ist die Gerste bereits zu einem hohen Prozentsatz eingebracht worden. Erste Meldungen zeigen im Südwesten häufiger schlechtere Ergebnisse als in den nördlichen und östlichen Bundesländern, darüber hinaus schwanken die Hektolitergewichte stark.
Erste Rapsbestände sind ebenfalls gedroschen worden. Zu Mengen und Qualitäten können derzeit noch keine verlässlichen Aussagen gemacht werden. Der DRV hat seine Prognose für diese Kultur im Vergleich zum Vormonat leicht nach unten korrigiert und geht nun von einer Erntemenge in Höhe von gut 4,9 Mio. t aus. Das langjährige Mittel von 5,4 Mio. wird damit deutlich verfehlt. Gerade im Nordosten Deutschlands sind die Ertragserwartungen aufgrund fehlender Niederschläge gesunken.
Europaweit wird erneut eine mengenmäßig insgesamt überdurchschnittliche Getreideernte erwartet. Es wachsen jedoch in verschiedenen Teilen Europas die Sorgen um die Qualitäten, insbesondere in Frankreich. Hier haben Experten die Erwartungen weiter nach unten korrigiert. Eine schwächere französische Weizenernte könnte die Chancen Deutschlands beim Export nach Nordafrika verbessern. Mit Spannung blicken die Genossenschaften daher auf die in einigen Regionen bald beginnende Weizenernte. Allerdings sind auch in Deutschland Qualitätseinbußen aufgrund der hohen Niederschläge in den vergangenen Wochen teilweise nicht auszuschließen. Die Raiffeisen-Genossenschaften haben sich intensiv auf die daraus resultierenden Herausforderungen bei der Getreideerfassung vorbereitet, um auch in diesem Jahr qualitativ homogene Partien vermarkten zu können.
Der DRV aktualisiert seine Ernteprognose letztmalig Mitte August.
Details zur Schätzung: siehe Tabellen
Weitere Informationen: Guido Seedler, DRV-Warenwirtschaft,
Tel. 030 856214-410, E-Mail: seedler@drv.raiffeisen.de (15.07.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl