Hogan bietet 500 Millionen Euro für zweites Hilfspaket an

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Mit abermals rund 500 Mio Euro will EU-Agrarkommissar Phil Hogan im Rahmen eines zweiten Hilfspakets den Krisensektoren in der europäischen Landwirtschaft unter die Arme greifen. Mit „spezifischen Anreizen zur Mengenkontrolle“ sollen indirekt rund 2 Mio t an Milch vom Markt genommen werden. Dies werde Hogan am kommenden Montag auf dem Agrarrat in Brüssel verkünden, hieß es heute Nachmittag aus Brüsseler Kreisen. Ein Teil der Gemeinschaftsmittel soll für Milchbauern bereitgestellt werden, die ihren Betrieb aufgeben wollen.
Der größte Teil der Hilfen soll jedoch nach dem üblichen Verteilschlüssel abermals den Mitgliedsländern für einzelstaatliche Hilfen zur Verfügung gestellt werden. Angesichts der Komplexität soll die endgültige Entscheidung darüber erst im September, also nach der Sommerpause, getroffen werden. Eine zeitlich befristete, obligatorische Mengenreduzierung werde die Kommission nicht vorschlagen, da unter den EU-Ländern dafür keine Mehrheit zustande komme, erklärte Hogan heute auf der deutschen Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) in Brüssel.
Umstritten ist die Laufzeit des geplanten zweiten Hilfspakets, das die Kommission aus eigener Initiative beschließen kann. Während Hogan die Maßnahmen zur Förderung des Milchsektors offenbar auf drei Monate begrenzen will, fordern mehre EU-Länder eine Laufzeit von mindestens sechs Monate. Ausgeweitet werden sollen offenbar auch die EU-Hilfen für die private Lagerhaltung.
Keine Vorschläge will die Kommission am Montag offenbar für die Intervention oder zur Anhebung von öffentlichen Förderschwellen - De-minimis-Regelung - vorlegen. Auch für den Schweinefleischmarkt erachte Hogan gegenwärtig keine zusätzlichen Hilfen mehr für erforderlich, hieß es. „Ein Problem verschwindet nicht, wenn man es mit Geld bewirft“, so der Ire zu den deutschen Länderagrarministern. AgE (18.07.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl